Entdeckt hat den Trick der Betreiber des Forums Sebijk.com. Er wollte zunächst Updates für Embedded POSReady 2009 direkt unter XP installieren. Der Versuch wurde jedoch mit einer Fehlermeldung quittiert, wonach die Updates nicht für das verwendete Betriebssystem gedacht seien. Die Untersuchung der in den Aktualiserungen enthaltenen Konfigurationsdatei update_SP3QFE.inf ergab, dass die Installationsroutine folgende Embedded-Versionen überprüft: POSReady, WES und WEPOS.
Um das Standard-XP als Embedded-Version POSReady 2009 auszugeben, ergänzt man die XP-Registry mit folgendem Eintrag:
Windows Registry Editor Version 5.00
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\WPA\PosReady]
“Installed”=dword:00000001
Gegenüber ZDNet.com hat sich Microsoft kurz nach Bekanntwerden des Tricks wenig überraschend kritisch zu dem Verfahren geäußert: “Die durch den Registry-Hack möglichen Sicherheitspatches sind für Windows Embedded und Windows Server 2003 gedacht. Sie schützen Windows XP nicht vollständig. Anwender laufen zudem Gefahr, dass durch diese Updates Windows XP nicht mehr funktioniert.”
Seit Wochen überbieten sich einige Medien mit Horrormeldungen zum Ende des Supports für Windows XP. Demnach müssen XP-Anwender mit Plagen biblischen Ausmaßes rechnen. Doch mit ein paar Maßnahmen lässt sich das 2001 erschienene Betriebssystem guten Gewissens weiterbetreiben.
ZDNet.de hat den Registry-Hack überprüft und kann bestätigen, dass Windows XP nach dem Eingriff tatsächlich Updates erhält. Allerdings sollte man in Betracht ziehen, dass womöglich nicht jede Aktualisierung so tadellos funktioniert wie im Test. Daher ist es ratsam, die im Betriebssystem integrierte Funktion Systemwiederherstellung zu aktivieren und gegebenenfalls einen Wiederherstellungspunkt vor den jeweiligen Updates manuell mit dem Programm Systemwiederherstellung in Zubehör/Systemprogramm zu erstellen. Anwender, die den Eintrag zurücksetzen wollen, müssen dies mit Hilfe einer Notfall-CD wie Kaspersky Rescue Disk erledigen, da eine Modifikation unter XP selbst nicht möglich ist.
Nach Ende des Supports für Windows XP rät der Konzern Anwendern, zu Windows 7 oder Windows 8.1 zu wechseln. Damit ist meistens allerdings auch eine Neuanschaffung eines PCs verbunden, da neuere Windows-Versionen im Vergleich zu Windows XP größere Ansprüche an die Hardwareausstattung stellen. Dieser Effekt hat bereits dazu geführt, dass Prozessorhersteller Intel seine Prognose fürs laufende Quartal nach oben korrigiert hat.
Für Anwender, die ihre vorhande XP-Hardware in Kombination mit einem modernen Betriebssystem nutzen wollen, steht als Alternative Linux zur Verfügung. Die kürzlich vorgestellte Variante Mint Mate sollte mit XP-Hardware problemlos laufen. Wer sie ausprobieren möchte, kann Mint zunächst mit Virtualbox installieren, ohne dass dadurch vorhandene Daten auf der Festplatte beeinträchtigt werden. Für eine native Installation von Mint muss die Festplatte hingegen formatiert werden.
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