Sicherheitsrisiko iPhone: Apple weist Vorwürfe aus China zurück

Apple hat Vorwürfe des staatlichen chinesischen Fernsehsenders CCTV zurückgewiesen, wonach das iPhone durch die Sammlung von Standortdaten ein mögliches Risiko für die nationale Sicherheit darstellt. Die Daten würden nur auf dem jeweiligen Gerät gespeichert und nicht an Apple übertragen, so das Unternehmen aus Cupertino in seiner Stellungnahme. Man habe zudem nie mit einer „Regierungsbehörde zusammengearbeitet“, um „eine Hintertür“ in die eigenen Produkte einzubauen.

Am Freitag hatte laut Agentur Reuters ein Forscher in einem Interview mit CCTV gesagt, die von Apps wie Wetter und Karten gespeicherten Daten könnten den Zustand der gesamten chinesischen Wirtschaft und sogar „Staatsgeheimnisse“ verraten. Die Funktion ist ab Werk unter iOS 7 aktiviert und lässt sich über die Datenschutzeinstellungen abschalten, was Apple auch in seiner Stellungnahme betonte.

„Unsere Kunden wollen und erwarten, dass ihre mobilen Geräte für spezielle Aktivitäten wie Einkaufen, Reisen oder Routenberechnungen schnell und zuverlässig ihren aktuellen Standort ermitteln“, teilte Apple mit. „Wir machen das auf Geräteebene. Apple verfolgt die Standorte seiner Nutzer nicht – das hat Apple nie getan und wird es auch nie tun.“

Die von den Ortungsdiensten erfassten Daten würden zudem nicht über iTunes oder iCloud gesichert und seien außerdem verschlüsselt, so Apple weiter. Man habe auch niemals Dritten Zugriff auf die eigenen Server gewährt. „Und wir werden das auch niemals tun. Es liegt uns sehr viel daran.“

China ist ein sehr wichtiger Markt für Apple. Im zweiten Fiskalquartal 2014 hatte das Unternehmen aus Cupertino in China, Hongkong und Taiwan 9,3 Milliarden Dollar eingenommen, was 20 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. China ist damit hinter Nord- und Südamerika sowie Europa der drittgrößte Markt des iPhone-Herstellers.

Die Sammlung von Standortdaten ist auch bei Datenschützern umstritten, da sie die Erstellung von Bewegungsprofilen ermöglichen. China hat solche Features schon früher als Beleg dafür angesehen, dass amerikanische Unternehmen mit der US-Regierung zusammenarbeiten, um das Land zu überwachen.

Möglicherweise ist der Bericht von CCTV auch eine Vergeltungsmaßnahme für Anschuldigungen von US-Regierungsvertretern. Sie hatten am vergangenen Donnerstag behauptet, chinesische Hacker seien in US-Computernetzwerke eingebrochen, in denen persönliche Daten von Mitarbeitern von Bundesbehörden gespeichert seien. China hatte schon früher auf solche Berichte mit Anschuldigungen gegen US-Firmen reagiert. Davon waren unter anderem Apple, Cisco, Google, IBM und Microsoft betroffen.

[mit Material von News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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