Samsung hat den Marktstart seines ersten Tizen-Smartphone nochmals verschoben. Nach mehreren Verzögerungen hieß es zuletzt, dass es im dritten Quartal zunächst in Russland verfügbar sein werde. Doch statt das Samsung Z wie geplant auf einer Entwicklerkonferenz in Moskau vorzustellen, kündigte der Hersteller dort die erneute Verschiebung des Termins auf unbestimmte Zeit an. Wie das Wall Street Journal berichtet, will Samsung zuvor sicherstellen, dass ein umfangreiches Angebot an Anwendungen zur Verfügung steht. Wann es soweit sein wird, ließen die Koreaner offen.
Damit nimmt die Geschichte des für den russischen Markt gedachten Tizen-Smartphones einen ähnlichen Verlauf, wie Samsungs erster Anlauf mit einem Tizen-Smartphone für Japan: Japans größter Mobilfunkbetreiber NTT Docomo hatte im Januar Pläne für ein von Samsung produziertes Smartphone mit Tizen OS auf Eis gelegt und diesen Schritt damit begründet, dass der japanische Markt noch nicht bereit für ein weiteres Mobilbetriebssystem jenseits von Android und iOS sei.
Die bei der Veranstaltung in Moskau anwesenden Entwickler nahmen die Nachricht dem Wall Street Journal zufolge überwiegend gelassen auf. Sie sehen die App-Entwicklung für Tizen derzeit entweder als reines Hobby oder rechnen sich mit ihren Anwendungen auch zu einem späteren Zeitpunkt noch gute Chancen aus – da sie hoffen, in einem übersichtlicheren App Store als bei iOS und Android auch mit insgesamt weniger Nutzern auf ihre Kosten zu kommen.
Für Samsung selbst dagegen ist Tizen und das Tizen-Smartphone ungeachtet der Tatsache, dass es damit nicht so vorangeht wie gewünscht, ein relativ wichtiges Projekt. Der Konzern sieht darin eine Möglichkeit, sich von Google und dessen Betriebssystem unabhängiger zu machen und für eine Zeit vorzusorgen, wo mit Smartphones im Gegensatz zu heute nicht nur wenig, sondern gar nichts mehr verdient werden kann, und alle Profite in die verbundenen Dienste und Software abwandern. Um sich nicht gleich von Anfang an auf eine Konfrontation mit Google und Apple einzulassen, haben sich die Koreaner dafür Russland und Indien ausgesucht, beides Länder, in denen die Marktgiganten schwächer, sie selbst gut aufgestellt und eine große Zahl möglicher Kunden vorhanden sind.
Im April erklärte Yoon Han-kil, Samsungs Senior Vice President für Produktstrategie gegenüber Reuters: „Wir haben unsere Strategie geändert und werden die Telefone in einigen Ländern auf den Markt bringen, in denen wir uns gut schlagen.“ Ihm zufolge muss Tizen etwa 15 Prozent zu Samsungs gesamten Smartphone-Verkäufen beitragen, um als Erfolg gewertet zu werden. Legt man die Zahlen von 2013 zugrunde, entspricht dies 46 Millionen Geräten. Parallel dazu betonte Yoon jedoch, dass Android weiterhin Samsungs Hauptgeschäft bleiben müsse. Mit Windows und Tizen wolle man sich dagegen an Märkte richten, in denen das Google-Mobilbetriebssystem keine Rolle spiele.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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