Apple und IBM sind eine Partnerschaft eingegangen, um Firmen gemeinsam Angebote für die Einführung und den Betrieb von Mobile-Computing-Szenarien zu unterbreiten. Apple bringt in die Partnerschaft in erster Linie Endgeräte – also iPhones und iPads – ein, IBM seine Angebote im Bereich Mobile Device Management und Enterprise Mobility Management (EMM). Zudem wird IBM im Rahmen des Abkommens „eine ganz neue Kategorie an Apps“ entwickeln, die das Know-how und die Software des Konzerns in den Bereichen Big Data und Analytik auf Mobilgeräten nutzbar machen.
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen Apple und IBM sollen über 100 branchenspezifische Unternehmenslösungen inklusive nativer, von Grund auf für iPhone und iPad entwickelter Apps angeboten werden. Diese Angebote, so machen die beiden Konzerne klar, wird es ausschließlich für iOS geben.
Außerdem legt Apple seinen Firmenkunden künftig IBM ans Herz, wenn es um die Frage des Mobile Device Management geht – also Aktivierung, Bereitstellung und Verwaltung von Geräten. In diesem Bereich hatte sich IBM erst im Herbst 2013 durch den Kauf des Spezialisten Fiberlink entscheidend verstärkt. Im Gegensatz zu Samsung, das sich mit Knox an einem eigenen Angebot versucht, vertraut Apple hier also auf einen großen Partner – stößt aber gleichzeitig viele andere, die bisher mit ihren Angeboten an Management-Software dazu beigetragen haben, dass iOS-Geräte auch in Firmen erfolgreich eingesetzt wurden, vor den Kopf.
Als Teil des Abkommens wird IBM zudem iPhones und iPads mit den branchenspezifischen Lösungen an Unternehmenskunden weltweit verkaufen. Sie sollen dann auch auf neue, an die Anforderungen von Firmen ausgerichtet Apple-Care-Service-Pakte und Apple-Support-Angebote zurückgreifen können. Die werden zudem künftig durch einen bislang schmerzhaft vermissten Vor-Ort-Service, den IBM übernehmen wird, ergänzt.
Die Partner versprechen zudem über 100 branchenspezifische Unternehmenslösungen samt nativer iOS-Apps für iPhone und iPad sowie für iOS optimierte Cloud-Services von IBM. Hier könnte unter anderem IBMs Watson-Technologie zum Einsatz kommen, die der Konzern bereits seit einiger Zeit als Hintergrundtechnologie für Cloud-Angebote aufbaut und für die Anfang des Jahres mit der Watson Business Group eine eigener Geschäftsbereich eingerichtet wurde.
Noch ist das allerdings Spekulation, denn Details dazu haben die beiden Partner nicht genannt. Sie teilen lediglich mit, dass es „Made-for-Business-Apps“, für spezifische Aufgaben, unter anderem im Einzelhandel, im Gesundheitswesen, bei Banken- und Versicherungen, im Reise- und Transportwesen sowie der Telekommunikationsbranche geben wird. Die ersten davon sollen bereits im Herbst dieses Jahres, weitere dann im Verlauf des Jahres 2015 verfügbar werden.
Die IBM MobileFirst Plattform für iOS wird zusätzlich zu den Verwaltungsmöglichkeiten für die Endgeräte und den Analytik-Fähigkeiten auch Arbeitsprozess abbilden sowie Cloud-Speicher bereitstellen. Das könnte bedeuten, dass Firmenanwender dann nicht mehr zwangsläufig den Weg über Apples iCloud gehen müssen. Aber auch das ist noch reine Spekulation.
Außerdem sind ein App-Katalog, Sicherheitsdienste sowie eine Produktivitäts-Suite vorgesehen. Ob hier die Office-Programme von Apple oder die von IBM zum Zuge kommen, oder ob es gar einen Mix oder eine neue Kombination geben wird, ist ebenfalls noch unklar.
„Zum ersten Mal überhaupt bringen wir IBMs bekannte Big Data Analytics in die Hände von iOS-Anwendern, was Apple eine große Marktchance eröffnet. Dies stellt einen grundlegenden Schritt für Unternehmen dar und ist etwas, das nur Apple und IBM liefern können“, sagt Apple-CEO Tim Cook in einer Pressemitteilung.
„Die Allianz mit Apple wird auf unserem Schwung aufbauen, mit dem wir diese Innovationen weltweit zu unseren Kunden bringen und wird von IBMs führender Rolle bei Analytik, Cloud, Software und Services profitieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Apple, dessen Innovationen unser Leben in einer Art und Weise verändert hat, die wir für selbstverständlich halten, aber ohne die wir uns nicht mehr vorstellen könnten zu leben“, wird Ginni Rometty, Präsidentin und CEO von IBM, in derselben Mitteilung zitiert. Die Allianz bringt ihrer Ansicht nach ähnlich weitgreifende Veränderung für das Berufsleben der Menschen, ganze Industriezweige und die Leistungsfähigkeit von Unternehmen.
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