MediaTek stellt 64-Bit-Mobilprozessor mit acht Kernen vor

MediaTek hat eine High-End-CPU für Mobilgeräte auf Basis der 64-Bit-Architektur mit acht „echten“ Rechenkernen angekündigt. Das Systom-on-a-Chip (SoC) MT6795 unterstützt Taktraten von bis zu 2,2 GHz. Zudem hat der taiwanische Chiphersteller die Verfügbarkeit seiner bereits im Februar vorgestellten 32-Bit-Octa-Core-CPU MT6595 bekannt gegeben.

Im Gegensatz zum MT6595, Snapdragon 810 oder auch Samsungs Exynos 5 Octa, die nach ARMs big.LITTLE-Technologie arbeiten und im Prinzip aus zwei Quad-Core-CPUs bestehen, die für leistungsstärkere und weniger leistungsintensive Anwendungen eingeteilt sind, können die acht Kerne des MT6795 parallel betrieben werden. Dank 64 Bit ist der neue MediaTek-Prozessor auch bestens für Googles im Juni vorgestellte Betriebssystemversion Android L gerüstet, die für 64-Bit-Architekturen optimiert ist.

Der Vorteil der 64-Bit-Technik besteht vor allem darin, über 4 GByte Speicher adressieren und daher anspruchsvollere Programme ausführen zu können. Mit Android L dürften dann auch erste Geräte erscheinen, die einen derart großen Arbeitsspeicher bieten. Aktuell ist noch 3 GByte die Obergrenze. Das erwartete HTC-Tablet mit dem Codenamen Volantis soll beispielsweise über 5 GByte RAM verfügen.

In das True-Octa-Core-SoC von MediaTek ist weiterhin ein 4G-Modem integriert, das LTE nach Kategorie 4 mit Downloadraten von bis zu 150 MBit/s unterstützt. Support für Dual-Channel-LPDDR3-RAM mit 933 MHz Takt ist ebenfalls an Bord. Wie die im April von Qualcomm präsentierte Snapdragon-808-CPU ist der MediaTek MT6795 auf 2K-Displays ausgelegt (WQXGA, 2560 mal 1600 Pixel). Bildschirme können dank MediaTeks Response-Time-Enhancement- und ClearMotion-Technik auch mit 120 Hz laufen.

Weitere Ausstattungsmerkmale sind Unterstützung für Full-HD-Videoaufzeichnung mit bis zu 480 Bildern pro Sekunde sowie die Aufnahme von Ultra-HD-Clips. Das SoC beherrscht natürlich auch den neuesten WLAN-Standard IEEE 802.11ac sowie Bluetooth, GPS, Glonass und kabelloses Laden. Erste Android-Smartphones werden voraussichtlich ab Ende 2014 mit dem Chip ausgestattet. Beispielsweise hat Huawei schon öfter Prozessoren von MediaTek verbaut. Auch das „Volkstablet“ von Trekstor wird von einer CPU des taiwanischen Herstellers angetrieben.

„Wir stecken unsere Ziele höher und peilen mit neuen Angeboten wie diesem das Premium-Segment an“, sagte Mohit Bhushan, Leiter der US-Abteilung für Business Development bei MediaTek. Das Mittelklasse- und Einstiegssegment würden aber weiterhin MediaTeks „Kernmärkte“ bleiben.

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

ZDNet.de Redaktion

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