Ebay und LVMH legen jahrelangen Streit um Verkauf gefälschter Ware bei

Ebay und der französische Luxusgüterkonzern Moët Hennesy Louis Vuitton (LVMH) haben ihren seit 2008 andauernden Rechtsstreit über in dem Online-Auktionshaus angebotene Produktfälschungen beigelegt. Einzelheiten zu dem Vergleich wurden nicht bekannt, außer dass die Unternehmen künftig gemeinsam gegen gefälschte Waren vorgehen wollen.

„Dank unserer gemeinsamen Anstrengungen werden Verbraucher weltweit eine sicherere digitale Umgebung genießen können“, erklärten Michael Jacobsen, Senior Vice President und Chefanwalt von Ebay, sowie Pierre Godé, Vice President von LVMH, in einer knappen Stellungnahme. Alle laufenden Gerichtsverfahren seien eingestellt worden.

Die jahrelange Auseinandersetzung zwischen beiden Unternehmen ging auf eine Klage von LVMH aus dem Jahr 2008 zurück, in der es Ebay vorwarf, nicht ausreichend gegen den Handel mit Plagiaten auf seinem Marktplatz vorzugehen. Zugleich foderte der Luxusgüterkonzern 50 Millionen Euro Schadenersatz.

Im Juni 2008 verurteilte ein französisches Gericht Ebay schließlich wegen des Vertriebs gefälschter Markenprodukte zur Zahlung von 38,6 Millionen Euro, ehe die Summer später auf 2,5 Millionen Euro reduziert wurde. Im Dezember 2009 musste Ebay weitere 1,7 Millionen Euro an LVMH zahlen, weil es den Handel mit Parfums und Kosmetikartikeln der LVMH-Marken über seine Plattform nicht unterbunden hatte. Das zuständige Gericht sprach damals nicht nur ein Verkaufsverbot für gefälschte LVMH-Produkte aus, sondern auch für authentische Ware des Luxusgüterherstellers. Seitdem liefen mehrere Berufungsverfahren.

Ebay behauptete stets, die Auflagen des Gerichts sehr wohl umzusetzen. Es habe ein Filtersystem eingerichtet, das täglich Millionen neu eingestellter Artikel prüfe. Bei den von LVMH beanstandeten Artikeln hätten die Verkäufer bewusst versucht, die Filter zu umgehen, indem sie Namen absichtlich falsch eingaben oder Angebote nur anhand eines Fotos beschrieben.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago