Lenovo hat sich zu kleinformatigen Tablets mit Windows-Betriebssystem bekannt. Mit dieser Stellungnahme reagierte es auf Irritationen, nachdem es den Vertrieb eines 8-Zoll-Modells in Nordamerika eingestellt hatte.
Nachdem das Modell Miix abverkauft wurde, stoppte das Unternehmen den Vertrieb des Thinkpad 8 in den Staaten. Es gebe nicht ausreichend Nachfrage durch Heimanwender, hieß es gegenüber PCWorld. „Wir sehen im Windows-Bereich mehr Interesse an den größeren Tablet-Formaten.“ Somit hat Lenovo USA derzeit keine kleinen Windows-Tablets mehr im Angebot.
In der Folge sah sich Lenovo zu einer Klarstellung genötigt. Medienberichte über einen endgültigen Rückzug aus „dem Small-Screen-Windows-Tablet-Business“ seien falsch. In Deutschland etwa ist das Thinkpad 8 übrigens weiter problemlos zu Preisen ab etwa 400 Euro (je nach Konfiguration) erhältlich. Das Miix 2 8 findet man ebenfalls noch in Onlineshops. Aufgrund der spartanischen Ausstattung um einen Atom-Prozessor herum kostet es nur rund 180 Euro.
Der temporäre Rückzug von Lenovo kollidierte vergangene Woche unschön mit Microsofts Ankündigung, Windows 8 für Hersteller von Tablets mit 9 Zoll und weniger kostenlos verfügbar zu machen. Trotz der Beliebtheit kleiner Tablets mit Android und auch des iPad Mini ist es Microsoft bisher nicht gelungen, in diesem Segment Fuß zu fassen.
Kürzlich belegte ein Nutzerhandbuch, dass Microsoft selbst tatsächlich selbst ein Modell Surface Mini geplant hatte. Das ARM-basierte Microsoft-Tablet war zur Vorstellung des Surface Pro 3 am 20. Mai erwartet worden. Zu Testzwecken soll Microsoft auch schon eine Reihe Exemplare produziert haben. Doch Berichten zufolge entschied sich CEO Satya Nadella in letzter Minute dagegen, es zusammen mit dem 12 Zoll großen Surface Pro 3 zu präsentieren.
Im Bereich kleiner Tablets läuft der Wettbewerb größtenteils über den Preis. Es passt also eigentlich in Microsofts Strategie, die Verbreitung von Windows durch Billiggeräte zu erhöhen – etwa auch durch preiswerte Notebooks, die mit Chromebooks konkurrieren können. Lenovos jetzige Stellungnahme legt nahe, dass es zusammen mit dem Softwarekonzern aus Redmond einen zweiten Anlauf vorbereitet.
[mit Material von Sean Portnoy, ZDNet.com]
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