Samsung-Manager verzichten auf knapp 3 Millionen Dollar Bonuszahlungen

Fast 200 Manager von Samsungs Mobilsparte haben auf ein Viertel der Bonuszahlungen verzichtet, die ihnen für das erste Halbjahr 2014 zustanden. Nach einem Bericht von Reuters reagieren sie damit auf Samsungs vorläufige Quartalszahlen für das zweite Fiskalquartal (bis 30. Juni), die weit hinter den Erwartungen der meisten Analysten zurückblieben. Aus ihnen ging ein Gewinnrückgang von 24,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hervor.

(Bild: Josh Miller / CNET.com)

Südkoreanische Medien schätzen die zurückgezahlten Boni auf über 3 Milliarden Won (2,9 Millionen Dollar oder 2,15 Millionen Euro). Dem Informanten von Reuters zufolge ist es im südkoreanischen Geschäftsleben nicht unüblich, auf einen Teil der Bonuszahlungen zu verzichten. Mit einer solchen freiwilligen Geste wollten die Manager demonstrieren, dass sie die Verantwortung für den Gewinnrückgang übernehmen und außerdem bereit sind, sich in Zukunft noch stärker für das Unternehmen einzusetzen.

Samsung macht für die Abwärtsentwicklung vor allem den schwachen Smartphonemarkt sowie den zunehmenden Wettbewerb in China und Europa verantwortlich. Das habe zu höheren Lagerbeständen im mittleren und unteren Preissegment geführt. In China habe sich zudem der Preiskampf bei 3G-Produkten angesichts der zunehmenden Verbreitung von LTE-Smartphones verschärft. Samsung ist zu rund zwei Dritteln von den Smartphone-Umsätzen abhängig und gerät wie Apple immer stärker unter Druck durch chinesische Hersteller.

Samsung berichtete außerdem von schwachen Tablet-Verkäufen, da diese Produktklasse seltener ersetzt werde als Smartphones. Zusätzlich habe sich der gegenüber Dollar und Euro starke Südkoreanische Won negativ auf den Profit ausgewirkt.

Noch im dritten Quartal 2013 hatte der koreanische Elektronikkonzern einen Rekordgewinn von 10,2 Billionen Won (7,3 Milliarden Euro) erzielt – seither aber ist die Entwicklung rückläufig. Samsungs vorläufiger Bericht für das zweite Quartal 2014 enthielt zunächst nur Mittelwerte und konnte noch nicht alle Zahlen der Tocherfirmen berücksichtigen. Die Veröffentlichung der endgültigen Quartalsergebnisse ist am 31. Juli zu erwarten.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago