Google kauft finnischen 3D-Grafikspezialisten drawElements

Google hat die auf 3D-Grafik spezialisierte Firma drawElements mit Sitz in Helsinki aufgekauft. Es will sich damit offenbar im Mobilgrafikbereich verstärken. Berichten zufolge könnte der nicht kommunizierte Preis im zweistelligen Millionenbereich liegen.

drawElements ist auf die Analyse mobiler 3D-Grafik spezialisiert. Sein Hauptprodukt dEQP ermöglicht es, durch Benchmarks die Genauigkeit und Stabilität von OpenGL-ES- und OpenCL-Grafikprozessoren zu ermitteln. Es kann Entwicklern bei der Qualitätssicherung helfen, aber auch für die Definition von Entwicklungsrichtlinien genutzt werden, um Kompatibilität zu verschiedener Hardware sicherzustellen. Zudem nutzen es Smartphone-Hersteller, um die Qualität ihrer 3D-Implementierungen zu prüfen.

Google könnte die Technik von drawElements also nutzen, um die Standardisierung von Geräten voranzutreiben und die Fragmentierung im 3D-Bereich zu verringen. Indem es sich den Entwickler des Testwerkzeugs ins eigene Haus holt, bekommt es mehr Kontrolle über die Herstellungspartner und kann sie zur Einhaltung bestimmter Standards für 3D-Grafik zwingen.

Shader-Code-Analyse mit dEQP (Screenshot: drawElements)

Google selbst hat die Übernahme bisher noch nicht angekündigt, aber auf der Website von drawElements heißt es: „Wir freuen uns, bekanntgeben zu können, dass wir uns Google anschließen. Vielen Dank an alle, die uns auf unserer Reise unterstützt haben.“

Außerdem steht dort, in den nächsten Monaten werde man zusammen mit den neuen Kollegen bei Google daran arbeiten, die drawElements-Technik in Googles Test-Suite zur Sicherung der Kompatibilität zu integrieren. Weitere Angaben machte die finnische Firma nicht.

drawElements hat aber noch zwei weitere Produkte im Angebot, die für Google nicht uninteressant sein dürften: Blitrix ist eine Lösung für 2D-Oberflächen, die etwa Bilder und Layouts in Echtzeit an unterschiedliche Formate anpassen kann. Und mit dem drawElements Real-time Advanced Compiler – dERAC – ermöglicht es, leistungskritischen Code etwa für OpenGL-ES-Shader on-the-fly zu generieren, also genau dann, wenn er gerade gebraucht wird.

[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago