Facebook hat die Bilanz für das zweite Fiskalquartal 2014 vorgelegt. Das Social Network erwirtschaftete zwischen April und Juni einen Nettogewinn von 791 Millionen Dollar, was einem Plus von 138 Prozent entspricht. Der Non-GAAP-Aktiengewinn erhöhte sich um 121 Prozent auf 0,42 Dollar. Der Umsatz legte immerhin um 61 Prozent auf 2,91 Milliarden Dollar zu.
Beide Kategorien übertreffen die Erwartungen von Analysten, die einen Brutto-Überschuss von 0,32 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 2,81 Milliarden Dollar vorausgesagt hatten. Im nachbörslichen Handel stieg der Kurs der Facebook-Aktie um 5,51 Prozent auf ein neues Allzeit-Hoch von 75,22 Dollar. Den gestrigen Handelstag hatte das Papier nur knapp unterhalb der vorherigen Höchstmarke von 72,59 Dollar beendet.
Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer kletterte um 128 Millionen auf 1,32 Milliarden (plus 14 Prozent). Zudem griffen im Juni täglich durchschnittlich 829 Nutzer auf das Soziale Netzwerk zu, 19 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Mobilbereich erzielte Facebook sogar noch größere Zuwächse. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer verbesserte sich um 39 Prozent auf 654 Millionen, die der monatlich aktiven Nutzer um 31 Prozent auf 1,07 Milliarden.
2,68 Milliarden Dollar oder 92 Prozent des Gesamtumsatzes nahm Facebook mit Werbung ein, 67 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 62 Prozent aller Werbeeinnahmen kamen von mobilen Nutzern. Im zweiten Vierteljahr 2013 lag der Anteil noch bei 41 Prozent. Der Bereich Zahlungen und andere Umsätze trug 234 Millionen Dollar zum Gesamtergebnis bei (plus 9 Prozent).
Im Vergleich zum Umsatz erhöhten sich die Kosten nur um 22 Prozent auf 1,52 Milliarden Dollar. Die operative Marge stieg entsprechend um 17 Punkte auf 48 Prozent. Sein Barvermögen zum Ende des Juni-Quartals gibt Facebook mit 13,96 Milliarden Dollar an.
Bei einer Telefonkonferenz mit Analysten zeigte sich CEO Mark Zuckerberg zufrieden mit dem Ergebnis seines Unternehmens. In den USA verbrächten Nutzer täglich 40 Minuten mit der Facebook-App auf ihrem Smartphone. „Das ist deutlich mehr als bei jeder anderen App“, sagte Zuckerberg. Insgesamt widmeten sie jedoch 9 Stunden täglich der Interaktion mit Medien auf Mobiltelefonen, Computern und Fernsehern. Dort sieht er offenbar noch Raum für weiteres Wachstum.
Analysten trauen Facebook jedenfalls weiteres Wachstum im Mobilbereich zu. In diesem Jahr soll das Unternehmen seinen Anteil am weltweiten mobilen Anzeigenmarkt auf 22 Prozent steigern. 2012 lag er noch bei 5,4 Prozent. Googles Anteil soll hingegen von 52,6 Prozent im Jahr 2012 auf rund 50 Prozent in diesem Jahr sinken. Die Nummer drei im Markt, Twitter, sehen die Analysten in diesem Jahr bei 3 Prozent.
Um seine Werbeeinnahmen zu steigern, hat Facebook am Dienstag neue Tools vorgestellt, die es Werbetreibenden erlauben, gezielt Nutzer bestimmter Smartphones wie Samsung Galaxy S5, iPhone 5S oder HTC One anzusprechen. Bisher war dies nur für mobile Betriebssysteme wie Android oder iOS möglich.
Analysten erwarten, dass Facebook im laufenden dritten Quartal rund 3 Milliarden Dollar umsetzt und einen Non-GAAP-Aktiengewinn von 0,34 Dollar erwirtschaftet. Facebook selbst hat jedoch keine Prognose abgegeben. Das dritte Quartal 2013 hatte es mit 2,02 Milliarden Dollar Umsatz und einem Profit von 0,25 Dollar je Aktie (Non-GAAP) abgeschlossen.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com, und Ian Sherr, News.com]
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