Der für die Musikplattform von Youtube zuständige Manager, Chris LaRosa, verlässt das Unternehmen mit unbekanntem Ziel, wie das Wall Street Journal berichtet. Er ist damit bereits der zweite auf dieser Position, der nicht einmal ein Jahr aushält: Letzten Herbst hatte sein Vorgänger Nikhil Chandhok ebenfalls frühzeitig wieder gekündigt.
Die Google-Tochter Youtube hat die Personalie gegenüber dem WSJ bestätigt. Der Zeitung zufolge wechselt LaRosa zu einem noch unbekannten Start-up.
Youtubes geplanter Musikdienst scheint von Problemen gebeutelt zu sein. Schon letztes Jahr war der Start eines Abo-Angebots namens Music Pass erwartet worden – zunächst im Sommer, dann aufgrund von Problemen im Herbst. Anschließend wurde der Launch auf 2014 verschoben. Nach La Rosas Abgang könnte er sich zusätzlich verzögern.
Zuletzt hatte es im Juni geheißen, man peile einen Release noch im Lauf des Sommers an. „Unser Ziel ist es, Youtube weiterhin zu einer aufregenden Musikerfahrung zu machen, sowohl als weltweite Plattform für Fans und Künstler, über die sie in Kontakt treten können, als auch als Einnahmequelle für die Musikindustrie“, sagte ein Youtube-Sprecher. „Zu diesem Zweck führen wir abobasierte Funktionen für Musik auf Youtube ein. Wir freuen uns, dass wir schon hunderte Major und Independent Labels als Partner gewinnen konnten.“
Mutmaßlich würde Google von Abonnenten 10 Dollar beziehungsweise 10 Euro im Monat verlangen, wie für sein existierendes Streaming-Angebot Play Music All-Inclusive. Ebenfalls wie dort und bei Konkurrenten dürfte es zusätzlich eine werbefinanzierte Gratisversion zum Kennenlernen geben. Beide sollen Berichten zufolge zu allen Google-Produkten einschließlich Glass kompatibel sein.
Je länger sich der Start von Music Pass allerdings verzögert, desto besser wird die Konkurrenz aufgestellt sein. Apple hat mit der Übernahme von Beats Electronics auch dessen Musikstreaming-Dienst erworben und die Gründer Jimmy Iovine sowie Dr. Dre ins Boot geholt, die sehr gute Beziehungen zur Musikindustrie haben. Und Amazon ergänzte seinen Aboservice Prime kürzlich um das Musik-Streaming-Angebot Prime Music. Zudem plant auch Yahoo einen eigenen Videodienst, der noch im Sommer starten soll. Sein Hauptverkaufsargument sind lukrative Konditionen für Inhalte-Anbieter.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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