Microsoft hat gestern in einer Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des vierten Fiskalquartals angegeben, das Tablet Surface Pro 3 verkaufe sich besser als seine Vorgänger. Das Unternehmen bestätigte auch, das es sich kürzlich entschieden hat, ein weiteres Modell nicht auszuliefern – aller Wahrscheinlichkeit nach das versehentlich auch im Pro-3-Handbuch erwähnte Surface Mini.
„Wenn es auch noch früh für eine solche Aussage ist, übertrifft der Absatz doch den früherer Surface-Pro-Modelle“, erklärte Chief Financial Officer Amy Hood. Zahlen nannte sie nicht. Der Umsatz mit Surface-Tablets betrug über dem gesamten Dreimonatsabschnitt 409 Millionen Dollar. Er wurde laut Microsoft „angetrieben von den Geräten der zweiten Generation, Surface 2 und Surface Pro 2, sowie dem vor kurzem gestarteten Surface Pro 3.“ Im direkt vorangegangenen Quartal hatte Microsoft 500 Millionen Dollar Umsatz mit Tablets erzielt.
Damit scheint sich Microsofts Strategiewechsel im Tablet-Segment auszuzahlen. Während sich die erste und zweite Generation noch stark glichen, kommt das Pro 3 mit einem größeren Bildschirm (12 Zoll), ist dennoch dünner und leichter, aber ähnlich bepreist.
Hood erklärte auch: „Im Lauf des Quartals haben wir unsere Produkt-Roadmap neu bewertet und uns entschieden, ein Gerät in einem neuen Format nicht auszuliefern, das in Entwicklung war.“ Damit bestätigte sie zumindest grundsätzlich die Gerüchte: Das Surface Mini soll von CEO Satya Nadella in letzter Minute gestoppt worden sein. Es handelte sich dem Vernehmen nach um ein 7-Zoll-Modell mit Stift, das fürs Anlegen von Notizen aller Art (einschließlich Fotos) ausgelegt sein und als Musterbeispiel für die Verwendung der Applikation OneNote dienen sollte.
Finanzchefin Hood ging auch auf Office 365 ein, das inzwischen für Apples iOS verfügbar ist und damit zu den Eckpfeilern von Microsofts Tablet-Strategie gehört. Sie sagte: „Wir haben mehr als eine Million neue Abonnenten von Office 365 Home und Personal gewonnen, sodass wir zum Quartalsende auf 5,6 Millionen User kamen.“
Gerade erst diese Woche hat Microsoft mit dem Verkauf einer Dockingstation fürs Surface Pro 3 begonnen. Sie erweitert das Gerät um fünf USB-Ports, Gigabit-Ethernet, Audioeingang und -ausgang sowie einen Mini-DisplayPort. Auch die Anschlüsse des Tablets selbst lassen sich im angedockten Zustand weiter verwenden. Der Preis für die Station liegt bei 200 Euro.
Im Rahmen der Quartalsbilanz meldete Microsoft einen um 7 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar geschrumpften Nettogewinn. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 23,38 Milliarden Dollar. Anschließend bekräftigte Microsoft-CEO Satya Nadella, dass das Unternehmen seine drei Betriebssysteme zusammenführen will. Erneut beschwört er die Vision plattformübergreifender Entwicklung mit einer „universellen Windows-App“. Den Verbrauchermarkt will Microsoft auch in Zukunft nicht vernachlässigen, obwohl es Umsätze vor allem mit geschäftlichen Anwendern erzielt.
[mit Material von Brooke Crothers, News.com]
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