Xiaomi hat mit Kritik am bestehenden Patentsystem auf Vorwürfe reagiert, das Design seines neuen Spitzenmodells Mi 4 lehne sich eng an das von Apples iPhone 5S an. Vizepräsident Hugo Barra nannte solche Aussagen zudem gegenüber The Verge „sensationsheischend und generalisierend„.
Bei einem Journalistentreffen in der Zentrale von Xiaomi in Peking wurde Barra gefragt, ob das Mi 4 das iPhone kopiere. Der frühere Google-Manager sagte, Kopieren werde in China als das höchste Kompliment aufgefasst. Xiaomi habe aber nicht einmal kopiert. Zwar sei das neue Mi 4 „von Apples talentierten Designern inspiriert“, aber keine Kopie.
Xiaomi habe vielmehr nur nicht auf elegante Lösungen verzichtet, nur weil ein anderer Hersteller sie vor ihm schon eingesetzt habe, erklärte Barra. „Design-Umwege sind dumm. Warum sollte man einen Umweg um eine gute Lösung machen? Die Branche verschwendet mit solchen Umwegen so viel Zeit und Energie. Die Welt muss sich ändern – das Patentsystem ist komplett fehlerhaft. Wir haben keine Angst davor, diese Position öffentlich zu vertreten.“
Barra führte dies noch weiter aus und erklärte es als Zeitvergeudung, ständig unterschiedliche Lösungen zu finden, nur damit man nicht gegen ein Patent verstoße. In der gleichen Zeit hätte man schließlich auch versuchen können, das existierende Design zu verbessern. „Die nächsten Entwickler können noch einen draufsetzen, und am Ende profitiert jeder.“
„Innovation ist ein Wiederholungsprozess“, sagte Barra. „Es gibt keine neuen Ideen, es gibt aber ständig Verbesserungen bestehender Ideen. Unser Ansatz ist es einfach, die Erwartungen der Anwender zu übertreffen.“
Barra sagte auch, nach China werde das Mi 4 wahrscheinlich in Brasilien, Indonesien und Russland starten. Das Gerät verfügt über ein 5-Zoll-Display mit 1920 mal 1080 Bildpunkten. Als Prozessor ist ein Snapdragon 801 von Qualcomm mit vier Kernen bei 2,5 GHz verbaut. Der Hauptspeicher ist 3 GByte groß, für Betriebssystem, Apps und Daten stehen 16 oder 64 GByte zur Verfügung. Die 16-GByte-Version kostet umgerechnet 239 Euro.
Xiaomi hat schon länger den Ruf, gern Konkurrenten zu kopieren. Sein Tablet Mi Pad wirkte wie eine Kopie des iPad Mini, der jemand ein farbiges Gehäuse im Stil des iPhone 5C übergestülpt hatte. Seine Ein-Knopf-Android-Steuerung wurde offensichtlich dem Kickstarter-Projekt Pressy nachempfunden. Und gerade erst konnte Daring Fireball dem chinesischen Hersteller nachweisen, dass er auf einer Werbeseite fürs Modell Mi M3 eine Aufnahme einer Kameralinse verwendet hat, die von Apple stammt. Nur der Hinweis „Designed by Apple in California“ sei entfernt worden.
Barra nannte diese Verwendung der Apple-Aufnahme einen „dummen Fehler“ eines neuen Mitarbeiters. Dass bisweilen eine Ähnlichkeit zwischen Produkten von Xiaomi und Apple besteht, negierte er übrigens – anders als einige ZDNet-Leser – nicht.
[mit Material von Aloysius Low, News.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…