Microsoft hat mit der University of California in Santa Barbara ein Quantencomputer-Forschungslabor eingerichtet, das Station Q heißt. Unter der Leitung des schon mit der Fields-Medaille ausgezeichneten Mathematikers Michael Freedman soll es Systeme entwickeln, die mehrere Quantenbits (Qubits) verarbeiten.
„Unser Labor bringt Forscher, Theoretiker und Experimentierer aus den Fachbereichen Mathematik, Physik und Informatik zusammen, und wir haben Partnerschaften mit Universtitäten und Forschungsinstituten weltweit“, kommentiert Freedman. „Quantencomputing ist ein Forschungsbereich, der Prinzipien aus der Quantenphysik und neue Entwicklungen der Materialwissenschaften zusammenbringt, um eine neue Art Computer zu bauen, der seinen Berechnungen Quanteneffekte zugrunde legt.“
Qubits können anders als normale Bits Null und Eins zugleich enthalten – wie im Paradox um Schrödingers Katze, die zugleich tot und lebendig ist. Das könnte millionenfache parallele Berechnungen erlauben und dem Quantencomputer einen kaum vorstellbaren Leistungsvorsprung gegenüber herkömmlicher Computertechnik verschaffen.
Zahlreiche Forscher weltweit beschäftigen sich daher mit Quantencomputing. Der US-Geheimdienst NSA etwa will mit einem Quantencomputer Verschlüsselungen knacken. Einer der ersten kommerziellen Anbieter von Quantensystemen, D-Wave Systems, konnte schon Google und die NASA als Kunden gewinnen. An der Leistungsfähigkeit des 15 Millionen Dollar teuren D-Wave 2 zweifeln aber unter anderem Forscher der ETH Zürich.
Im Gegensatz zu Standard-Systemen bestehen Quantenrechner nicht aus Silizium: D-Wave etwa setzt flüssiges, durch Helium gekühltes Niobium ein. Sein System speichert 16 Qubits. Microsoft hat sich hingegen noch nicht auf eine bestimmte Technik festgelegt.
[mit Material von Peter Judge, TechWeekEurope.co.uk]
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