Apple will angeblich die Radio- und Podcast-App Swell übernehmen. Wie Recode unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet, zahlt es dafür 30 Millionen Dollar. Die Übernahmevereinbarung sehe vor, dass Swell seinen Dienst noch in dieser Woche einstellt, heißt es.
Swell ist nicht auf Musik, sondern auf Nachrichten- oder andere Sprachinhalte von hauptsächlich amerikanischen Radiosendern spezialisiert. Seine iOS-App erlaubt die Wiedergabe per Livestream oder von Podcasts. Sie gibt einen kontinuierlichen Strom an Sendungen wieder. Gefällt dem Nutzer nicht, was es gerade abspielt, kann er einfach weiterschalten. Auf diese Weise lernt die Anwendung mit der Zeit die Vorlieben des Nutzers kennen. Sie ist weltweit verfügbar, bietet aber in erster Linie Inhalte aus den USA und Kanada an.
Zu den bisherigen Unterstützern von Swell gehörten DFJ Ventures, InterWest Partners und Google Ventures. Zusammen haben dem Start-up 7,2 Millionen Dollar Wagniskapital bereitgestellt. Google Ventures ist die Investment-Tochter des Internetkonzerns. Sie steckt ihr Geld in Firmen, von denen sie sich eine gute Rendite erhofft oder die für Google später einmal interessante Technologien entwickeln könnten.
Nach Abschluss der Übernahme und dem Ende der Swell-App sollen die Angestellten des Start-ups zu Apple wechseln. Die Technik könnte Apple in seine eigene Podcast-App integrieren, deren aktuelle Version im App Store eine magere Bewertung von 1,5 von 5 möglichen Sternen aufweist. Außerdem könnte der iPhone-Hersteller Swell zur Erweiterung seines in Deutschland noch nicht verfügbaren Musikstreaming-Diensts iTunes Radio nutzen, indem er mehr Talk-Radio-Optionen hinzufügt.
Ende Mai hatte Apple schon die Akquisition von Beats Audio und Beats Electronics angekündigt. Als Hauptmotivation für die 3-Milliarden-Dollar-Übernahme, die Ende September abgeschlossen sein soll, gilt der zugehörige Streaming-Dienst Beats Music.
Innerhalb des vergangenen Jahres hat Apple zudem rund 30 Start-ups erworben, wie es zur Vorstellung seiner jüngsten Quartalsbilanz mitteilte. Jüngster Zukauf ist der E-Book-Empfehlungsdienst BookLamp, den sich Apple angeblich 10 bis 15 Millionen Dollar hat kosten lassen. Auch hier wurde der Service eingestellt, da Apple hauptsächlich an der zugrunde liegenden Technik sowie am Know-how der Entwickler interessiert war.
[mit Material von Rich Trenholm, News.com]
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