Blackberry hat nach eigenen Angaben Gespräche mit potenziellen Partnern begonnen, um der Allianz von Apple und IBM im Kampf um Firmenkunden zu begegnen. Das sagte CEO John Chen der Financial Times, ohne allerdings die Namen der Gesprächspartner zu nennen.
Chen sagte, die Hochzeit von Apple und IBM sei zugleich eine gute wie auch eine schlechte Nachricht für sein Unternehmen gewesen. Man strebe nun Partnerschaft in einigen Teilen des Unternehmensmarkts an. „Ich arbeite an einigen Partnerschaften, und vielleicht werden wir mit anderen zusammenarbeiten. Wenn ich mich auf Sicherheit und Identitätsmanagement konzentriere, können wir in der Enterprise-Welt ein solider Partner sein.“
Auf die Ankündigung der Partnerschaft zwischen Apple und IBM hin war Blackberrys Aktienkurs um 5 Prozent gefallen. Die Anleger halten diese Allianz also für eine direkte Bedrohung für die Erholung des kanadischen Unternehmens, das sich zuletzt auf Geräte und Dienste für Unternehmen konzentrierte.
Chen aber sieht die Zusammenarbeit der beiden Konkurrenten auch als Bestätigung der von ihm eingeschlagenen Richtung. Er stellte gegenüber der Wirtschaftszeitung Überlegungen an, wie eine solche Allianz in der Praxis aussehen könnte, und vertrat die These, letztlich könne das beweglichere Blackberry den Sieg davontragen.
Branchenbeobachter nennen vor allem Dell als Kandidaten für eine Partnerschaft mit Blackberry, da es über eine große Kundenbasis verfügt und sich zunehmend um Sicherheit und Mobilitätslösungen bemüht. Allerdings hatte das Unternehmen mit Sitz in Austin (Texas) auf die Nachricht von Apples Partnerschaft mit IBM mit einem Kommentar gegenüber Reuters reagiert, es fühle sich dadurch nicht bedroht.
Chen sagte der Financial Times auch, die Umstrukturierung sei nahezu abgeschlossen. Blackberry werde sich vorerst weiter auf den Firmenmarkt und nicht auf Verbraucher fokussieren. Das Unternehmen hat seine Ausgaben dramatisch reduziert, seit es im vergangenen Herbst einen Verkauf verwarf. Zuletzt konnte es fürs erste Quartal 2014 einen kleinen Nettogewinn von 23 Millionen Dollar oder 0,04 Dollar je Aktie (ohne Abzug von Sonderposten) melden. Im Vergleichszeitraum 2013 hatte es 48 Millionen Dollar Nettoverlust verbucht.
[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope.co.uk]
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