Amazon hat sich erneut zu den langwierigen Verhandlungen mit der Verlagsgruppe Hachette geäußert und diesmal konkrete Ziele formuliert. Die Stellungnahme erfolgte wie üblich in einem Kindle-Kundenforum und bezog sich auf die „gestörten Geschäftsbeziehungen“ zwischen dem Onlinehändler und Hachette.
Als wichtigstes Verhandlungsziel gibt Amazon niedrigere E-Book-Preise aus. Es erklärt sich bereit, seinen bisher üblichen Anteil von 30 Prozent von einem niedriger angesetzten Preis zu akzeptieren und schlägt vor, dass jeweils weitere 35 Prozent dem Verlag und dem Autor zukommen. Bisher wurde überwiegend angenommen, Amazon wolle seinen Anteil vom Listenpreis von 30 auf 50 Prozent erhöhen. Diese Zahlen wurden wiederholt von Verlagsinsidern geflüstert – auch bezüglich der parallelen Verhandlungen mit dem schwedischen Verlagskonzern Bonnier, dem bekannte Publikumsverlage in Deutschland gehören.
Den häufig angesetzten Preis von 14,99 oder sogar 19,99 Dollar für ein E-Book erklärt der Onlinehändler für zu hoch. Es fielen keine Kosten für den Druck an, es gebe keine zuviel gedruckten Exemplare, keine Rückläufer, keine verlorenen Umsätze aufgrund einer vergriffenen Auflage, keine Lager- und Transportkosten. Nicht zuletzt gebe es keinen Gebrauchtmarkt, da E-Books nicht wiederverkauft werden können. E-Books könnten und müssten daher günstiger sein.
Seine Forderung begründet Amazon außerdem mit der hohen Preiselastizität von E-Books, was geringere Verkäufe bei höheren Preisen bedeutet. So habe es bei zahlreichen Titeln ermittelt, dass sich ein E-Book für 9,99 Dollar um den Faktor 1,74 besser verkaufe als zum Preis von 14,99 Dollar, wie ihn die Verlage bevorzugen. Anstelle von 100.000 Verkäufen zu 14,99 Dollar könnten also 174.000 Verkäufe zu 9,99 Dollar erzielt werden – und ein Umsatz von 1,738 Millionen Dollar statt nur 1,499 Millionen Dollar.
Der Onlinehändler leitet daraus Vorteile für alle ab: Der Kunde bezahlt 33 Prozent weniger. Der Autor erhält 16 Prozent mehr Tantiemen und kann sich einer um 74 Prozent gewachsenen Leserschaft erfreuen. Verleger wie Händler bekämen trotz des niedrigeren Preises ebenfalls ein größeres Stück Kuchen ab. Amazon erwartet aber nicht für alle Bücher einen Preis von 9,99 Dollar oder weniger, sondern denkt an Ausnahmen für das Preislimit. Zu akzeptieren seien „berechtigte Gründe dafür, dass eine kleine Anzahl spezialisierter Titel mehr als 9,99 Dollar kosten“.
Der Schlagabtausch zwischen Amazon und Hachette wurde im Mai öffentlich, nachdem der Onlinehändler seine Marktmacht ausspielte und gedruckte Bücher der Verlagsgruppe nicht mehr wie zuvor bevorratete, was zu längeren Lieferfristen führte. Diese und weitere Taktiken führten auch für betroffene Autoren zu Umsatzeinbußen, die ihrerseits eine Kampagne gegen Amazon anstießen.
In seiner jüngsten Stellungnahme hebt Amazon außerdem darauf ab, dass Bücher nicht nur untereinander konkurrieren, sondern beispielsweise auch mit Videospielen, Fernsehsendungen, Filmen, Facebook, Blogs oder kostenlosen News-Sites: „Wenn wir eine gesunde Lesekultur wollen, dann müssen wir hart dafür arbeiten, dass Bücher tatsächlich gegen diese anderen Medienangebote bestehen können. Und eine wichtige Rolle spielt es dabei, Bücher weniger kostspielig zu machen.“
[mit Material von Nick Statt, News.com]
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