Das zu Facebook gehörende Instagram hat eine Messaging-App nach Vorbild von Snapchat verfügbar gemacht. Die Anwendung namens Bolt erlaubt laut Beschreibung auf Google Play das Versenden von SMS, Fotos und Videos an Freunde „ganz einfach durch einmaliges Tippen“.
Wie bei Snapchat werden mit Bolt gesendete Medien nach dem Betrachten gelöscht – sobald der Nutzer sie beiseite wischt. Vorher allerdings kann er sie ansehen, solange er möchte.
Nutzer von Bolt müssen sich mit ihrer Telefonnummer registrieren, eine E-Mail-Adresse ist hingegen nicht erforderlich. In einer Favoritenliste können sie bis zu 20 Kontakte aus ihrem Telefonbuch übertragen und deren Reihenfolge beliebig anordnen.
Um Bilder aufzunehmen und weiterzuleiten, muss der Anwender nur einmal den Bildschirm antippen. Sobald er seinen Finger wieder anhebt, werden sie gesendet. Für Videos muss er das Display lediglich länger berühren. Grundsätzlich sind alle Aufnahmen unbearbeitet. Allerdings erlaubt ein Editor, Texteinblendungen hinzuzufügen.
Die Bolt-App ist für Android und iOS verfügbar. Hierzulande steht bisher jedoch nur die Android-Version zum Download bereit.
Instagram-Mutter Facebook hat kürzlich mit Slingshot selbst eine App gestartet, die ebenfalls den Versand kurzlebiger Fotos und Videos erlaubt. Allerdings betont Produktdesigner Joey Flynn: „Wir sind keine Messaging-App.“ Im Gegensatz zu Snapchat oder Bolt müssen Anwender bei Slingshot nämlich erst selbst etwas verschickt haben, bevor sie Nachrichten empfangen können. Außerdem erlaubt es zusätzlich den Versand an Benutzergruppen, und nicht nur an Einzelnutzer.
Kritik sieht sich Instagram wegen des Namens seiner neuen Anwendung ausgesetzt. In einem offenen Brief bittet das in San Francisco ansässige Unternehmen Bolt, das eine App für kostenlose Sprachanrufe anbietet, die Facebook-Tochter, nicht seinen Namen zu verwenden. Ihm zufolge haben Nutzer bereits seine Anwendung heruntergeladen, in der Annahme, es sei Instagrams. „Es ist noch nicht lange her, dass ihr ein Kleiner wart“, schreibt Bolt-CEO Andrew Benton. „Stellt euch vor, wie es sich angefühlt hätte, wenn Google oder Apple oder Facebook 2011 eine Foto-Sharing-App namens Instagram gestartet hätten.“
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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