Der drittgrößte Smartphone-Hersteller aus Südkorea, Pantech, hat zwei Jahre Aufschub erhalten, um seine Schulden zurückzuzahlen. Die Gläubigergruppe, die diese Entscheidung fällen musste, setzte sich hauptsächlich aus den drei großen koreanischen Netzbetreibern zusammen: KT, LG Uplus und SK Telecom.
Diese drei Firmen sowie insgesamt 550 Banken und Investoren stunden Pantech die ausstehenden Summen nun zinsfrei bis 25. Juli 2016 – in der Hoffnung, das Geld auf diese Weise überhaupt zu erhalten. Während die anderen Gläubiger sich von vornherein mit einem Aufschub einverstanden erklärt hatten, hieß es von den drei Netzbetreibern noch Anfang Juli, als Pantechs Frist ablief, sie seien „unschlüssig“.
Der Grund war wohl die Sorge, Pantech für eine Restrukturierung neues Kapital zur Verfügung stellen zu müssen. Von den dreien ist SK Telecom mit 90 Milliarden Won (65 Millionen Euro) der größte Gläubiger – KT und LG Uplus schuldet Pantech je die Hälfte dieser Summe. Insgesamt sollte Pantech diesen Monat 480 Milliarden Won (rund 350 Millionen Euro) zurückzahlen.
Der Handyhersteller, der in Korea von Samsung und LG Electronics überschattet wird, hatte vergangenes Jahr 292 Milliarden Won (212 Millionen Euro) Verlust gemacht, im ersten Quartal 2014 dann noch 6,7 Milliarden Won (4,9 Millionen Euro) – trotz eines großen Erfolgs auf dem Heimatmarkt mit dem Spitzenmodell Vega Secret Note, das manche als exakte Kopie des Samsung Galaxy Note bezeichnen.
Jetzt drohen neue Schwierigkeiten: Pantechs Rückzahlfrist war am 4. Juli abgelaufen, das Unternehmen hat seither den Betrieb so gut wie eingestellt und muss ihn nun erst wieder hochfahren, was die Rückkehr in die Profitabilität nicht gerade beschleunigen dürfte. Zudem lagern geschätzte 600.000 Geräte von Pantech noch unverkauft bei den Netzbetreibern.
Ein Konkurs von Pantech hätte es wohl einem auswärtigen Hersteller ermöglicht, einen Fuß auf den dortigen Markt zu setzen. Zu den größten Einzelaktionären der Firma gehört übrigens der Chiphersteller Qualcomm, der sich im Lauf der Jahre mehrmals bereit fand, ausstehende Schulden in eine Beteiligung zu verwandeln.
[mit Material von Sa Youn Hwang, News.com]
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