ComScore kauft auf maschinelle Webzugriffe spezialisierte Firma MdotLabs

ComScore hat eine Übernahme angekündigt: Mit Hilfe von MdotLabs, das auf Online-Zugriffe durch Maschinen spezialisiert ist, will es nichtmenschlichen Webtraffic besser aus seinen Zugriffsstatistiken ausfiltern. ComScore zählt besonders in den USA zu den wichtigsten Quellen für Internet-Statistiken.

Logo MdotLabs

Den Preis hat ComScore nicht genannt. Es betont aber, auch das Management von MdotLabs werde in seinen Reihen weiterarbeiten. Die Technik des Unternehmens soll in ComScores Lösungen Media Metrix und Campaign Essentials zum Einsatz kommen, also sowohl in der Statistiksoftware als auch im Angebot für Werbetreibende.

Vor allem für Letztere sind maschinelle Abrufe ein großes Problem. Schätzungen zufolge kann der Anteil nichtmenschlicher Abrufe von Werbung mehr als 50 Prozent einer Kampagne ausmachen. Das treibt die Werbekosten in die Höhe. Zudem besteht die Möglichkeit in betrügerischer Absicht generierter Klicks.

Zu nichtmenschlichem Traffic zählen etwa Bots und Klickfarmen. MdotLabs nutzt Signalverarbeitung, maschinelles Lernen und selbst entwickelte Algorithmen, um bösartigen maschinellen Traffic zu identifizieren. (Ohne kriminelle Absicht erzeugtes Traffic-Aufkommen durch Maschinen, beispielsweise durch Such-Bots, weist sich als solches aus und muss daher nicht extra identifiziert werden.) Entsprechend heißt MdotLabs‘ wichtigste Lösung AdSecure und dient dazu, Anzeigenbetrug zu verhindern.

ComScore hat seine Analyseverfahren über die Jahre immer wieder variiert und verfeinert, um relevant zu bleiben, aber auch möglichst akkurate Zahlen zu generieren. Sein bekanntes Ranking der größten Site-Netzwerke etwa umfasst nur Desktop-Zugriffe. Erst im Februar 2014 führte das Unternehmen eine zweite Statistik ein, die „Media Metrix Multi-Platform“, die Mobil- und Desktop-Zugriffe enthält.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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