GT Advanced meldet in einem Quartalsbericht, dass seine Saphirglas-Produktion im US-Bundesstaat Arizona angelaufen ist. Die Erzeugnisse sind offenbar für Apple-Produkte bestimmt, dem GT in einer früheren Börsenmitteilung exklusive Zugriffsrechte einräumte. Apple war es auch gewesen, dass die zu 100 Prozent mit Ökostrom betriebene Fabrik in Arizona für den Partner errichten ließ.
GT-Advanced-CEO Tom Gutierrez sagte: „Die Einrichtung unserer Anlage in Arizona ist fast abgeschlossen, und wir beginnen mit dem Übergang zur Volumenproduktion.“ Dem auf Saphirglas spezialisierten Analysten Mark Margolis zufolge wäre es dort möglich, Saphir-Abdeckungen für 200 Millionen iPhones jährlich zu produzieren. Er war dabei aber noch von 4 Zoll Bilddiagonale ausgegangen. Die für dieses Jahr erwarteten iPhone-6-Modelle dürften 4,7 beziehungsweise 5,5 Zoll Diagonale aufweisen.
Ohnedies bezweifeln manche Beobachter, dass das teure Saphirglas für vergleichsweise großformatige iPhones bestimmt ist. Saphirglas dient schließlich derzeit vor allem als kratzfeste Abdeckung für Luxus-Uhren. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Apple in diesem Herbst seine erste Uhr vorstellen. Übrigens bedeckt heute schon Saphirglas die Linse der iPhone-Kamera.
GT Advanced erwartet im laufenden Geschäftsjahr (bis 31. Dezember) jedenfalls 600 bis 700 Millionen Dollar Umsatz. Im Oktober wird es voraussichtlich eine „vierte Vorauszahlung von Apple“ in Höhe von 139 Millionen Dollar erhalten, die an das Erreichen bestimmter Ziele gebunden ist.
Saphir ist ein Aluminiumoxid mit der chemischen Formel Al2O3, das sonst als (vorzugsweise blauer) Edelstein bekannt ist. Es weist die 2,5- bis 3-fache Stärke von Glas auf – und kostet drei- bis viermal so viel.
GT Advanced Technologies hatte auf dem Mobile World Congress 2013 eine Bildschirmabdeckung aus synthetischem Saphir vorgestellt, die zu Demonstrationszwecken auf den regulären Bildschirm eines iPhone 5 aus Cornings Gorilla-Glas aufgeklebt wurde. Standbesucher lud GT ein, den Bildschirm mit einem Betonbrocken zu beschädigen und Kratzer zu verursachen. Das Resultat: Zwar legte sich dichter Betonstaub auf die Oberfläche, aber der ließ sich problem- und spurlos abwischen. Zum Vergleich stand auch eine schnell verkratzte Scheibe ungeschütztes Gorilla-Glas zur Verfügung.
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