Blackberry schließt Restrukturierung ab und stellt wieder ein

Blackberry hat seinen langwierigen Restrukturierungsprozess weitgehend abgeschlossen. Das bestätigte CEO John Chen in einem internen Memo, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die geplante Umstrukturierung sowie die Entlassungen, der Verkauf von Vermögenswerten und der Wechsel der Geschäftsstrategie des ehemals im Firmenumfeld dominierenden Smartphone-Herstellers seien beendet, heißt es darin.

„Wir haben den Restrukturierungsprozess abgeschlossen, und der vor drei Jahren begonnene Personalabbau liegt jetzt hinter uns“, schreibt Chen in der Mitteilung an alle Mitarbeiter. „Noch wichtiger ist, dass wir – außer bei unerwarteten Abschwüngen im Markt – unsere Angestelltenzahl in bestimmten Bereichen wie Produktentwicklung, Vertrieb und Kundenservice erhöhen werden – zu Beginn in geringem Maß.“

In den vergangenen drei Jahren hat das kanadische Traditionsunternehmen seine Mitarbeiterzahl deutlich reduziert. Aktuell beschäftigt es noch 7000 Menschen, zu Hochzeiten im Jahr 2011 waren es 17.500. Zunehmender Wettbewerb im Smartphone-Geschäft durch Rivalen wie Apple und Samsung haben seine einst dominante Position unterhöhlt, was sich in stetig schrumpfenden Umsätzen äußerte und die Zukunft von Blackberry gefährdete. Um das Unternehmen zurück in die Gewinnzone zu führen, setzte Chen nach seinem Amtsantritt vor acht Monaten zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen durch.

Außer Stellen zu streichen, verkaufte Blackberry unter Chens Leitung eine Reihe Geschäftsbereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehörten, sowie einige Immobilien. Zugleich richtete der neue CEO das Unternehmen wieder stärker auf Mobile Security und Enterprise Software aus, inklusive Corporate Device Management.

Chen betonte, er sei zuversichtlich, dass man nun über das richtige Führungsteam und die Mitarbeiter verfüge, um den künftigen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen. Zugleich mahnte er in seinem Memo aber wiederholt an, dass es „keinen Platz für Fehler“ gebe, wenn man den Umschwung zum Erfolg schaffen wolle. Er bat seine Angestellten, fokussiert zu bleiben, angesichts der anstehenden Upgrades für sein Device-Management-System und der für dieses Jahr geplanten Starts neuer Smartphones. Eines davon wird das Blackberry Passport sein, ein etwas klobiges Modell mit quadratischem Display und Hardwaretastatur, das für diesen Monat erwartet wird.

Vergangene Woche hatte Blackberry auf seiner Hausmesse Blackberry Summit zudem den Kauf des deutschen Verschlüsselungsspezialisten Secusmart angekündigt. Dessen Lösung zur Verschlüsselung von Sprachtelefonie – Secusuite – soll zu einer Kernkomponente von Blackberry-Endgeräten werden. Beide Firmen arbeiten schon seit 2009 zusammen. Blackberry-CEO Chen erklärte, gemeinsam werde man Sicherheit bereitstellen, die für „geheime Kommunikation der höchsten Vertreter eines Landes“ geeignet sei. Große Hoffnungen setzt Blackberry auch in die BES-12-Plattform, mit der es neue Kunden im Enterise-Segment gewinnen und bestehende halten will.

Im ersten Geschäftsquartal 2014 konnte der Smartphone-Hersteller die Erwartungen der Analysten übertreffen. Es meldete einen Nettogewinn von 23 Millionen Dollar oder 0,04 Dollar je Aktie, nach einem Verlust von 84 Millionen Dollar oder 0,16 Dollar je Aktie im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Der Umsatz betrug 966 Millionen Dollar. Er ging damit um 10 Millionen Dollar gegenüber dem Vorquartal und von 3,07 Milliarden Dollar im Vorjahr zurück.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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