Apple erhält Patent auf Patienten-Armband für Krankenhäuser

Apple hat ein Patent für ein wegwerfbares Patienten-Armband angemeldet, das in der Lage sein soll, sich selbst mit Energie zu versorgen und Gesundheitsinformationen auf das Smartphone eines Arztes zu übermitteln. Es ist eines von 58 Schutzrechten, die das US-Patentamt dem iPhone-Hersteller neu gewährte, zog aber die meiste Aufmerksamkeit auf sich.

Das US-Patent 8.797.146 beschreibt ein „autonomes Kommunikationsgerät im Mikrowellen-Frequenzbereich“, das in Objekte wie Armbänder, Broschüren oder Plastikkarten eingebettet werden könnte. Seinen Strombedarf soll es durch ein Energy-Harvesting-System aus der Umgebungsenergie decken. Apple schlägt vor, dass es über eine Antenne die Energie von Mikrowellen auffängt und speichert.

Apple-Armband (Bild: Apple / USPTO)

Das Gerät könnte außerdem über Sensoren verfügen, die beispielsweise gesundheitsbezogene Werte wie Körpertemperatur oder Pulsschlag messen. Denkbar sei auch, gespeicherte Informationen zum Abruf bereitzuhalten – etwa Krankenblätter oder Angaben zu verabreichten Medikamenten und Behandlungen, die während eines Krankenhausaufenthalts durchgeführt wurden.

In der Flut von Apples Patentanmeldungen fiel dieses Schutzrecht auf, weil die beschriebenen Szenarien zu seinem auffälligen Interesse an medizinischen Anwendungen passen. Eine der wichtigsten Neuerungen von iOS 8 ist der Gesundheitstracker Healthkit. In der kommenden Version des Mobilbetriebssystems wird er als Sammelpunkt für Gesundheitsdaten dienen. Dazu gehört eine Health genannte App, die auch mit Fitness-Trackern von Drittanbietern benutzt werden kann.

Laut Craig Federighi, Senior Vice President des Bereichs Software Engineering bei Apple, hat Apple in den USA schon zahlreiche Partner aus dem Gesundheitssektor gewonnen, darunter die Non-Profit-Organisation Mayo Clinic, Betreiber der Mayo-Kliniken. Die Software kann medizinische Daten auswerten und prüfen, ob sie innerhalb der vorgegebenen Parameter liegen. Bei Abweichungen nimmt sie Kontakt zu einem Krankenhaus oder Arzt auf. „Wir glauben, dass das sehr wichtig wird für das Gesundheitswesen“, sagte Federighi.

Apple wäre aber nicht Apple, würde es mit seinen Patentansprüchen nicht versuchen, so breite Anwendungsszenarios wie nur irgend möglich für sich zu reklamieren. Neben gesundheitsbezogenen Funktionen beschreibt die Patentanmeldung auch einen ähnlichen Informationsaustausch zwischen Kreditkarten, Kundenkarten oder sogar Werbebroschüren und Mobilgeräten. Die patentierte Technologie soll letztlich „eine Karte im Portemonnaie“ ermöglichen, die für verschiedenste Funktionen wie Personalausweis, Bezahlkarte oder Bonuskarte geeignet ist.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago