Blackberry Secure Work Space hat eine STIG-Zulassung (Security Technical Implementation Guide) durch die US Defense Information Systems Agency (DISA) erhalten. Somit können Smartphones und Tablets mit Android und iOS parallel mit Blackberry-Smartphones im Netzwerk des US-Verteidigungsministerium betrieben und mit Blackberry Enterprise Service verwaltet werden.
Secure Work Space ist Teil der Mobilgeräte-Verwaltung (MDM) Blackberry Enterprise Service 10 und letztlich das Pendant zu Blackberry Balance auf den eigenen Endgeräten des kanadischen Herstellers: Es trennt berufliche und private Daten und Apps in separate Container, sodass etwa Firmendaten nie per Privatmail verschickt oder auf Facebook veröffentlicht werden können.
Secure Work Space soll Administratoren die Möglichkeit geben, das Firmeneigentum zu verwalten und zu schützen, aber gleichzeitig den Anwendern die gewünschten Freiheiten lassen. Blackberry deutet die Zertifizierung als Beleg, dass es der besten Mobilgeräte-Sicherheitsanbieter für Regierungen und regulierte Branchen sei.
„Die STIG-Zulassung für Secure Work Space für iOS und Android ist eine weitere Bestätigung, dass Firmen und Regierungsbehörden sich für sichere Mobilität auf Blackberry Enterprise Service 10 verlassen können, egal welche Geräte sie einsetzen“, kommentiert Blackberrys Enterprise-Chef John Sims. Blackberry zufolge ist jedoch Blackberry 10 die einzige Plattform mit voller Zulassung (Full Operational Capacity, FOC) für die Netze des Ministeriums.
Der früher zumindest in Nordamerika führende Anbieter von Firmen-Smartphones ist auf diesem Terrain in den letzten Jahren zunehmend von Android-Geräten und iPhones verdrängt worden. Als Teil einer Restrukturierung positionierte sich das Unternehmen als Anbieter sicherer Firmenlösungen, der auch die Verwaltung von Fremdplattformen ermöglicht. Sogar eine Trennung vom eigenen Hardwaregeschäft schien CEO John Chen erwogen zu haben.
Auch mit seiner Instant-Messaging-Lösung Blackberry Messenger bedient der kanadische Konzern übrigens Android, iOS und neuerdings Windows Phone. Diese Woche hatte Chen verkündet, die Restrukturierung sei abgeschlossen und es werde keine weiteren Entlassungen geben. Die Belegschaft war von 17.500 auf 7000 reduziert worden.
„Wir haben den Restrukturierungsprozess abgeschlossen, und der vor drei Jahren begonnene Personalabbau liegt jetzt hinter uns“, schreibt Chen in der Mitteilung an alle Mitarbeiter. „Noch wichtiger ist, dass wir – außer bei unerwarteten Abschwüngen im Markt – unsere Angestelltenzahl in bestimmten Bereichen wie Produktentwicklung, Vertrieb und Kundenservice erhöhen werden – zu Beginn in geringem Maß.“
Vergangene Woche hatte Blackberry auf seiner Hausmesse Blackberry Summit den Kauf des deutschen Verschlüsselungsspezialisten Secusmart angekündigt. Dessen Lösung zur Verschlüsselung von Sprachtelefonie – Secusuite – soll zu einer Kernkomponente von Blackberry-Endgeräten werden. Beide Firmen arbeiten schon seit 2009 zusammen. Blackberry-CEO Chen erklärte, gemeinsam werde man Sicherheit bereitstellen, die für „geheime Kommunikation der höchsten Vertreter eines Landes“ geeignet sei. Große Hoffnungen setzt Blackberry auch in die BES-12-Plattform, mit der es neue Kunden im Enterprise-Segment gewinnen und bestehende halten will.
Im ersten Geschäftsquartal 2014 konnte der Smartphone-Hersteller die Erwartungen der Analysten übertreffen. Es meldete einen Nettogewinn von 23 Millionen Dollar oder 0,04 Dollar je Aktie, nach einem Verlust von 84 Millionen Dollar oder 0,16 Dollar je Aktie im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Der Umsatz betrug 966 Millionen Dollar. Er ging damit um 10 Millionen Dollar gegenüber dem Vorquartal und von 3,07 Milliarden Dollar im Vorjahr zurück.
[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope.co.uk]
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