Apple-Angestellte sprechen erstmals über Trainingsprogramm University

Gegenüber der New York Times haben erstmals Apple-Angestellte über das geheime interne Fortbildungsprogramm Apple University gesprochen – natürlich anonym. Als Beispiel führten sie einen Kurs mit dem Titel „Was Apple zu Apple macht“ an. Dort habe der Vortragende eine Fernsteuerung für einen Google-Fernseher mit 78 Knöpfen und eine Apple-TV-Fernsteuerung mit drei Knöpfen hochgehalten.

Apple-CEO Tim Cook (Bild: James Martin / CNET.com)

Allerdings sind wohl nicht alle Fortbildungen so schlicht gehalten wie diese, die sich mit dem Streben nach Einfachheit beschäftigte. Unter anderem holt Apple für seine University Lehrpersonal von angesehenen US-Universitäten wie Harvard, MIT und Yale. Ein Bild einer solchen Veranstaltung gibt es bisher nicht, wie die New York Times anmerkt.

Der Zeitung zufolge wurde die Apple University 2008 von Steve Jobs ins Leben gerufen. Sie imitierte ein Programm des Trickfilmstudios Pixar, die Pixar University; auch die Fastfoodkette McDonald’s soll über eine solche interne Veranstaltungsreihe verfügen.

Erster und bisher einziger Leiter der Apple University war und ist Joel Podolny, damals auch Dekan der Yale School of Management – und heute noch Vizepräsident bei Apple. Sein Konzept sollte vor allem Jobs‘ Vision stetiger Vereinfachung illustrieren. Beispielsweise wurde Picassos Folge von Zeichnungen „Le taureau“ (der Stier) gezeigt. Ein zunächst naturalistisch gezeichneter Stier wird darin immer stärker reduziert, bis nur eine Strichzeichnung übrig bleibt, die aber weiter eindeutig als Stier erkennbar ist.

Einer der Teilnehmer der Veranstaltung mit dem Titel „Kommunizieren bei Apple“ gab das Lernziel gegenüber der New York Times zu Protokoll: „Man macht Durchlauf um Durchlauf, bis man seine Botschaft in sehr präziser Weise herüberbringen kann. Das trifft auf die Marke Apple zu – und auf alles, was wir tun.“

Den Teilnehmern zufolge hält Apple die Kurse auf seinem Firmengelände in hell erleuchteten Hörsälen ab. Es gebe auch Kurse zu Geschäftsentscheidungen, etwa als Apple beschloss, den iPod und iTunes zu Windows kompatibel zu machen – eine Frage, über die damals im Management erhitzt debattiert worden sei. Auch Steve Jobs habe es zunächst abgelehnt, Apple-Technik mit Windows teilen zu müssen.

[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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