Amazon Web Services hat seine Desktop-Virtualisierung WorkSpaces um Multifaktor-Authentifizierung mit dem RADIUS-Protokoll erweitert. Laut dem Anbieter ist es nur das erste einer Reihe anstehender sicherheitsbezogener Ergänzungen des Desktop-in-the-Cloud-Diensts.

Für die Realisierung wird ein im Unternehmen stehender RADIUS-Server verwendet. Nutzer können sich dort einloggen, indem sie ihren Active-Directory-Nutzernamen und ihr Passwort eingeben, ergänzt um einen nur einmal nutzbaren Zugangscode, der über ein Hardware- oder Software-Token bereitgestellt wird. Für AWS schreibt Jeff Barr in einem Blogbeitrag: „Ihre WokSpaces-User können sich also mit den gleichen Mechanismen authentifizieren, die sie schon für andere Formen des Fernzugriffs in Ihrer Firma nutzen.“

Mit WorkSpaces können Unternehmen ihren Mitarbeitern cloudbasierte Windows-Desktops bereitstellen, die auch auf Notebooks, iPads und Kindle-Fire- ebenso wie sonstigen Android-Tablets funktionieren. Für die neue Multifaktor-Authentifizierung ist zudem ein RADIUS-kompatibler Sicherheitsdienst nötig. Barr zufolge hat Amazon den Einsatz mit Symantec VIP und Microsofts RADIUS Server verifiziert.

Amazon WorkSpaces auf einem Apple iPad (Screenshot: iTunes)

Die Lösung unterstützt RADIUS-Proxies ebenso wie die Protokolle PAP, CHAP, MS-CHAP1 und MS-CHAP2. „Als WorkSpaces-Administrator können Sie dieses Feature konfigurieren, indem Sie die Verbindungsdaten ihrer RADIUS-Server – IP-Adressen, Shared Secret, Protokoll, Timeout und zulässige Wiederholungsversuche – im Bereich Verzeichnisse der WorkSpaces-Konsole eingeben“, schreibt Barr. Es sei dabei auch möglich, mehrere RADIUS-Server zu spezifizieren.

Die Funktion wird ohne Aufpreis angeboten. Barr zufolge sind noch Verbesserungen beabsichtigt: „Ich kann sagen, dass wir Unterstützung für zusätzliche Authentifizierungsmethoden wie Smartcards und Zertifikate planen.“

Letzten Monat hatte AWS schon die Integration mit einem Active-Directory-Server vor Ort verbessert. Zum Beispiel lassen sich Domains für User und Ressourcen jetzt trennen sowie Abteilungszuweisungen aus Active Directory nutzen.

[mit Material von Toby Wolpe, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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