WhatsApp erwächst trotz 500 Millionen Nutzern Konkurrenz: Die chinesische Messaging-App WeChat kam im zweiten Quartal auf 438 Millionen Nutzer pro Monat. Das meldet Betreiber Tencent Holdings. Gegenüber dem Vorquartal mit 396 Millionen Nutzern verbesserte sich der Chatdienst um 10,6 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Wachstum allerdings abgeflacht: 2013 kam WeChat regelmäßig auf 15 bis 30 Prozent Nutzerwachstum. Im ersten Quartal 2014 waren es dann nur mehr 11,6 Prozent. Beobachter führen dies auf eine Sättigung des Markts in China zurück, wo zwar 1,3 Milliarden Menschen leben, aber auch eine Reihe kleinerer Messaging-App-Anbieter aktiv ist – zusätzlich zu WhatsApp, das für 19 Milliarden Dollar von Facebook gekauft wurde.
Angaben vom Vorjahr zufolge nutzen WeChat auch mehr als 100 Millionen Menschen außerhalb Chinas. Dazu hat Tencent jetzt allerdings keine neuen Zahlen vorgelegt. Das Programm liegt etwa in englischer und deutscher Sprache vor.
WeChat könnte künftig davon profitieren, dass sein japanischer Konkurrent Line seit vergangenem Monat in der Volksrepublik verboten ist. Allerdings sind die verschärften Vorgaben des Staats auch für WeChat selbst ein Problem. Neuerdings müssen sich alle Chat-Nutzer im Zuge der Registrierung ausweisen.
Um diese Regeln umzusetzen, hat Tencent allein im Juli 30.000 „falsche“ Konten gelöscht und 20 Millionen Zugänge wegen Verbreitung pornografischer Inhalte geschlossen. Das berichtet das chinesischsprachige Onlineportal Sohu.
Ein neues Smartphone-Messaging-Angebot speziell für Deutschland hat gestern die Deutsche Post mit „SIMSme“ vorgelegt. Sie setzt dabei vor allem auf Verschlüsselung und Schutz der Privatsphäre. Unter anderem sollen 480.000 Angestellte des ehemals staatlichen Unternehmens zur Verbreitung beitragen – Nutzerzahlen in der Größenordnung von WhatsApp oder auch nur WeChat sind vorerst dennoch nicht zu erwarten.
[mit Material von Cyrus Lee, ZDNet.com]
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