Der russische Präsident Dmitri Medwedew schien heute auf Twitter vorübergehend seinen Rücktritt erklärt zu haben. Das berichtet The Verge. Die in Wirklichkeit wohl von Hackern über sein offizielles Konto @MedvedevRussia gepostete Botschaft ist inzwischen aber wieder gelöscht worden.
In russischer Sprache hieß es dort: „Ich trete zurück. Ich schäme mich für meine Regierung. Es tut mir leid.“ Das verifizierte Konto hat 2,5 Millionen Follower.
Dem folgten weitere Tweets, die niemand von Medwedew erwartete. Beispielsweise retweetete das Konto Putin-kritische Journalisten und Schriftsteller. Auf Englisch bekannten die Hacker unter seinem Namen: „Ich lese gerne @Navalny.“ Der Oppositionelle Alexej Nawalny wird vom Wall Street Journal als „der Mann, den Putin am meisten fürchtet“ eingestuft.
The Verge zufolge dauerte es etwa 40 Minuten, bis die unerwarteten Tweets wieder gelöscht wurden. Wer hinter der Entführung des Twitter-Kontos steckt und wie das Passwort entwendet wurde, ist bisher nicht bekannt.
Für gestohlene Twitter-Konten ist etwa die Syrian Electronic Army bekannt, die den syrischen Diktator Baschar al-Assad unterstützt. Sie postet aber üblicherweise eigene Parolen auf den Konten ihrer Opfer, dürfte also kaum hinter der Attacke auf Medwedew stecken. An die Passwörter gelangt sie überwiegend mit Spearphishing.
Im April 2013 hatten sich Anonymous-Hacker Zugang zum offiziellen Twitter- und auch Flickr-Konto der Demokratischen Volksrepublik Korea – kurz Nordkorea – verschafft. Sie nutzten dies, um beispielsweise Karikaturen des koreanischen Staatschefs Kim Jong-un zu veröffentlichen.
Einige Angehörige der russischen Regierung hatten im März 2013 ihre iPads abgegeben, um stattdessen Samsung-Tablets einzusetzen, was „verstärkte Sicherheit garantieren“ soll. Telekommunikationsminister Nikolai Nikiforow bestätigte die Maßnahme auf einer Pressekonferenz: Der Wechsel sei erst „vor kurzem“ erfolgt, sagte er damals. Es ist nicht bekannt, ob auch Medwedew ein solches Samsung-Tablet nutzt.
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