Samsung hat die Übernahme von SmartThings vereinbart, einem auf Heimautomatisierung spezialisierten Start-up. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt, beträgt aber nach übereinstimmenden Berichten rund 200 Millionen Dollar. SmartThings soll ein unabhängiges Unternehmen bleiben, das weiterhin von seinem Gründer und CEO Alex Hawkinson geführt wird.
SmartThings bietet unter anderem ein „Know and Control Your Home Kit“ an, das aus einem Hub und drahtlos verbundenen Sensoren besteht. Zusammen mit einer Smartphone-App soll es dem Benutzer erlauben, Raumtemperatur und Beleuchtung zu steuern, Schlösser zu bedienen und elektronische Geräte zu verwalten. Das System kann auch Benachrichtungen versenden, wenn jemand in die Wohnung kommt oder sie verlässt.
Samsung sieht in dem Unternehmen „die führende offene Plattform für das Smart Home und das ‚Internet der Dinge‘ für Verbraucher“. Es unterstütze ein offenes und wachsendes Ökosystem von Entwicklern, die neue Arten vernetzter Geräte sowie einzigartige Apps in der Cloud schaffen und damit die Funktionsweise alltäglicher Objekte verändern. Mit Samsungs Ressourcen und Unterstützung soll die Plattform für noch mehr Partner und Geräte erweitert werden. Laut Hawkinson unterstützt sie bereits jetzt über 1000 Geräte und 8000 Apps, die von 5000 Entwicklern geschaffen wurden.
SmartThings ist bislang im Besitz von Physical Graph Corp und begann 2012 als ein Projekt auf der Crowd-Funding-Plattform Kickstarter. Es konnte seither über 15 Millionen Dollar von Risikokapitalgebern einsammeln. Gründer Hawkinson bedankte sich in einem Blogeintrag nach der vereinbarten Übernahme auch „bei all unseren frühesten Kickstarter-Unterstützern, die von unserer Vision überzeugt waren“. Mit seiner Übernahme stärkt sich Samsung im Smart-Home-Bereich. Es tritt damit auch in Konkurrenz zu Apple sowie Google, das mit Nest Labs für 3,2 Milliarden Dollar einen Hersteller intelligenter Thermostate und Rauchmelder übernahm.
Die Mitarbeiter des übernommenen Start-ups werden überwiegend in das kalifornische Palo Alto umziehen. SmartThings soll als eigenständige Firma innerhalb der Samsung-Gruppe Open Innovation Center (OIC) fungieren. Seine neuen Geschäftsbereiche Media Solutions Center sowie Open Innovation Center hat der koreanische Elektronikkonzern im Silicon Valley eingerichtet, um sich dort auf die Entwicklung eigener Dienste und Software zu konzentrieren.
Mit diesen Engagements versucht Samsung offenbar den Nutzen seiner Smartphones zu steigern. Obwohl weltweit führender Anbieter in dieser Kategorie, prognostizieren Analysten dem koreanischen Hersteller rückläufige Anteile am Smartphonemarkt und sehen ernsthafte Probleme auf ihn zukommen. Samsung könnte daher darauf setzen, dass seine Geräte durch neue Features für vernetzte Haustechnik so gut wie unverzichtbar werden.
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