Beide Modelle lassen sich mit einer bis zu 2 TByte großen microSD-Card erweitern. Die integrierte 13-Megapixel-Kamera bietet einen optischen Bildstabilisator und erlaubt Videoaufzeichnungen mit bis zu 3840 x 2160 Pixeln (UHD). Der 3000 mAh starke Akku soll laut Hersteller für eine Stand-by-Zeit von maximal 600 Stunden reichen. Das sind sind 25 Tage – ein für Smartphones außergewöhnlich hoher Wert. Die maximale Sprechzeit gibt LG mit 19 Stunden an. Im Vegleich zum iPhone 5S hält der Akku laut Hersteller damit doppelt so lange durch. Mit den Austattungsmerkmalen sollte das mit Android 4.4.2 – aktuell ist 4.4.4 – betriebene G3 klar den ersten Platz unter aktuellen Smartphones belegen. Zumal das Gerät mit 16 GByte schon ab 399 Euro angeboten wird und damit deutlich preiswerter ist als etwa das Samsung Galaxy S5. Die 32-GByte-Variante kostet Mitte August 519 Euro. Der ZDNet-Testbericht, dem eine mehrwöchige Nutzung des Geräts vorangegangen ist, zeigt, ob das LG G3 die angesichts der Ausstattung hohen Erwartungen auch in der Praxis erfüllen kann.
Das 151 Gramm schwere G3 ist in einem silbernen Metallrahmen eingefasst. Die Gehäuserückseite besteht aus einer metallisch wirkenden Plastikfasssung, die so gut wie unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist – ein erheblicher Fortschritt gegenüber dem Vorgängermodell G2. Insgesamt ist die Verarbeitungsqualität ohne Fehl und Tadel. Die gewölbte Rückseite, die LG als Floating-Arc-Form bezeichnet, sowie das Display, das 76,4 Prozent der Vorderseite ausfüllt, tragen zum sehr guten ästhetischen Gesamteindruck bei. Die Rahmenbreite links und rechts beträgt nur wenige Millimiter. Trotzdem ist sie gegenüber versehentlich ausgelösten Touch-Events, die durch das Umgreifen des Geräts bei einer sehr dünnen Rahmenbreite passieren können, im täglichen Gebrauch immun – ein guter Kompromiss zwischen Ästhetik und Usability. Da der seitliche Rahmen keine Gummierung enthält, wie dies etwa beim Nexus 4 der Fall ist, liegt das G3 etwas rutschig in der Hand.
Die an der Rückseite angebrachten Bedienelemente für die Lautstärkeeinstellung und für das Ein- und Ausschalten des Geräts sind in einer zusammenhängenden Fläche unterhalb des Kameraobjektivs angebracht. Den sogenannten Rear Key hatte LG erstmals mit dem G2 eingeführt. Die Variante im G3 unterscheidet sich jedoch: Sie steht nicht mehr ab, sondern schließt bündig mit dem Gehäuse. Die Wippschalter für die Lautstärkeregelung sind leicht versenkt. Durch die Anpassungen des Rear Keys sieht das Gerät insgesamt nicht nur besser aus, sondern lässt sich auch ergonomischer bedienen.
Die Darstellungsqualität des G3 in Sachen Farben und Text dürfte aktuell kaum von einem anderen Smartphone übertrumpft werden. Neben der überragenden Schärfe des Quad-HD-Displays mit einer Pixeldichte von 539 ppi überzeugt vor allem die natürliche und satte Farbdarstellung mit sehr guten Schwarz- und Weißwerten. Allerdings geht die sehr gute Darstellungsqualität auf Kosten von Helligkeit und Performance. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist die Helligkeit des G3 für eine gute Lesbarkeit bei weitem nicht ausreichend. Hierfür liefern die Full-HD-Displays des Samsung Galaxy S5 und des HTC One M8 deutlich bessere Ergebnisse. Offenbar leidet das Display des G3 diesbezüglich durch die zu enge Anordnung der einzelnen Pixel.
Obwohl LG im G3 den derzeit schnellsten Qualcomm-Prozessor vom Typ Snapdragon 801 (MSM8974_AC) einsetzt, ist die Bedienung des Geräts nicht ganz frei von Rucklern. Zwar mögen Benchmarkwerte eine andere Sprache sprechen, doch in der Praxis wirkt sich offenbar die erhöhte Pixelanzahl leicht negativ auf die Leistung aus. Möglicherweise bringt ein zukünftiges Update Besserung. Aktuell steht Android 4.4.2 mit der LG-Softwareversion VT10h zur Verfügung.
Für eine verbesserte Performance hilft ein kleiner Trick. Wer die Entwickleroptionen durch siebenmaliges Tippen auf die Buildnummer in Einstellungen/Telefoninfo/Software-Information aktiviert hat, stellt die drei Optionen Maßstab Fensteranimation, Übergangsanimation und Animatordauer auf 0,5x. Nach einem Neustart laufen die Animationen etwas flüssiger.
Fazit zum Bildschirm: Da man zwischen Full- und Quad-HD in der Praxis auf einem 5,5 Zoll großen Display so gut wie keinen Unterschied erkennt, hätte es für das G3 auch ein Full-HD-Display getan. Vermutlich würde das Gerät damit flüssiger laufen und auch eine höhere Bildschirmhelligkeit bieten.
LG hat die Oberfläche von Android stark angepasst und eine Vielzahl von Applikationen installiert. Wer diese nicht nutzt, kann sie – sofern man das Gerät mit Towleroot gerootet hat -, zum Beispiel mit ROM Toolbox Lite deinstallieren.
Wem die vorinstallierte Bedienoberfläche von LG nicht gefällt, kann einen alternativen Launcher wie Nova oder Google Now installieren. Allerdings stehen dann einige Anwendungen wie der Fitness Tracker LG Health und die App Smart Tips, die mit Grafiken und Videos die verschiedenen Funktionen des G3 erläutert, nur noch über Umwege zur Verfügung. Diese muss man unter dem Standard-Launcher zunächst aufrufen, wodurch sie beim Wechsel zu einer anderen Bedienoberfläche zumindest in der Multitaskingansicht verfügbar sind. Über Einstellungen-Homescreen lässt sich der Vorgang wieder rückgängig machen. Dort findet man noch einen weiteren Launcher, den LG mit Easy Home bezeichnet. Dieser blendet den Nummernwahlblock und bis zu sieben Apps ein. Zusätzlich informiert ein Wetter-Widget über Temperatur, Niederschlag und Uhrzeit.
Wer sich an Standard-Android und die darin enthaltenen Apps gewöhnt hat, wird mit der von LG vorinstallierten E-Mail-App seine Schwierigkeit haben. Das Löschen einer Nachricht per Wischgeste nach rechts funktioniert nicht. Zunächst muss die Nachricht markiert werden, um sie anschließend mit einem Klick auf den Papierkorb zu löschen. Mit Vollzugriff auf das Gerät, lässt sich die vorinstallierte E-Mail-App mit der Google-Variante ersetzen.
LG hat hat im Modell D855 – so lautet die interne Bezeichnung für das G3, das in Europa vertrieben wird – den Bootloader gesperrt. Dadurch ist eine Entwicklung einer Custom Rom derzeit so gut wie nicht möglich. Da dadurch weder CyanogenMod oder OmniROM für das G3 verfügbar sind, muss eine Test mit den Custom Roms entfallen. Es bleibt zu hoffen, dass Entwickler es schaffen, die Bootloadersperre zu umgehen, sodass man auch Custom Roms für das Telefon nutzen kann.
Die Kamera bietet 13 Megapixel Auflösung und verfügt über einen optischen Bildstabilisator. Die Aufnahmequalität darf man durchaus als gut bezeichnen. Im direkten Vergleich mit dem Samsung Galaxy S5 nimmt sie Bilder etwas heller auf. Bei Tageslichtaufnahmen unterscheiden sich die beiden kaum. In dunkleren Umgebungen hat aber das G3 die Nase vorn. Der stark beworbene Laser-Autofokus soll den exakten Abstand zu einem Motiv besonders schnell ermitteln und damit die Auslöseverzögerung minimieren. Das funktioniert allerdings nur mit Gegenständen, die nur 40 cm entfernt sind. Bei größeren Entfernungen kommt hingegen der langsamere Kontrast-Autofokus zum Einsatz.
Für die Benutzung der Kamera bringt das G3 einige sinnvolle Bedienelemente mit. Ist der Bildschirm des G3 abgeschaltet, lässt sich die Kamera mit einem langen Drücken auf die Lautstärke-nach-unten-Taste aktivieren. Besonders innovativ ist die Aufnahmefunktion, die sich per Sprachbefehl steuern lässt. Hierfür muss man nur Cheese, Whisky, Smile, LG oder Kimchi sagen und schon wird ein Bild geknipst. Selfies lassen sich über eine Geste aufnehmen. Dazu muss man eine Hand heben bis sie von der Kamera erkannt wird. Anschließend erscheint eine Infobox auf dem Bildschirm, die den Auslöseprozess erläutert. Sobald man die Hand absenkt, dauert es drei Sekunden bis zur Aufnahme.
Die Kamera-App bietet zahlreiche Aufnahmemodi: Im Dual-Betrieb nimmt sie ein Bild von der Front- und der Hauptkamera auf. Der Panoramamodus ermöglicht die Aufnahme einer Rundumsicht. Magischer Fokus sorgt für die Aufnahme von Fotos mit verschiedenen Fokusebenen, sodass man im Nachhinein den Schärfepunkt des aufgenommenen Motivs verändern kann. Das Ergebnis ist ein scharfes Vordergrundmotiv mit weichgezeichnetem Hintergrund.
Für die Aufzeichnung von Videos stehen UHD mit 3840 x 2160 Pixel, Full HD mit 1920 x 1080 und HD Ready mit 1280 x 720 Pixel bei jeweils 30 fps und ein Zeitlupenmodus mit 120 fps und HD-Ready-Auflösung zur Verfügung.
Das Gerät beherrscht LTE/4G in den Netzen mit 800, 1800 und 2600 MHz mit bis zu 150 MBit/s Geschwindigkeit. Ab UMTS/3G-Frewuenzen unterstützt es 850, 900, 1900 und 2100 MHz mit Datenraten von bis zu 42 MBit/s (HSPA+). EDGE respektive 2G-Verbindungen sind in den Frequenzbändern 850, 900, 1800 und 1990 MHz möglich. In WLAN-Netzen funkt das Gerät nach den Standards 802.11 A/b/g/n und ac. Bluetooth ist als Version 4.0 implementiert. In Sachen Datenbverbindungen wurden Tests mit WLAN, LTE und 3G durchgeführt. Die erzielten Datenraten und Empfangseigenschaften entsprechen denen anderer Smartphone mit ähnlicher Ausstattung wie HTC One M8 oder Samsung Galaxy S5.
Das LG G3 überzeugt durch eine tadellose Verarbeitung, gefälligem Design und einem sehr scharfen Display. Als Pluspunkt kann man auch die relativ lange Batterielaufzeit verbuchen. Einen Coolness-Faktor erzielt das Gerät mit der Möglichkeit, es durch einen Tipp-Code bei abgeschaltetem Display aufzuwecken und zu entsperren. Gäbe es dieses Feature für das iPhone, würde die ganze Welt davon reden. Nützlich ist auch die Möglichkeit die Kameraufnahme per Sprachbefehl zu steuern. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn man nicht jede Hand frei hat oder beispielsweise im Winter mit nicht-touchfähigen Handschuhen unterwegs ist. Über die relativ lange Akkulaufzeit können sich Anwender ebenfalls freuen.
Anlass zur Kritik gibt es aber auch: Zum einen sind die Helligkeitswerte des Displays nicht berauschend, sodass die Konkurrenz in Sachen Ablesbarkeit bei starker Sonneneinstrahlung klar besser aufgestellt ist. Anwender, die gerne auf ihren Geräten Custom Roms verwenden, werden aufgrund des gesperrten Bootloaders und der damit verundenen Nichtverfügbarkeit von CyanogenMod & Co. enttäsucht sein. Immerhin lässt sich das G3 mit Towelroot leicht entsperren, sodass man das Gerät größtenteils nach seinen eigenen Wünschen konfigurieren kann. Negativ fallen die manchmal bei der Bedienung des Geräts auftretenden Ruckler auf. Möglicherweise kann dieses Manko LG mit einer neuen Firmware aus der Welt schaffen.
Last but not least bietet LG mit dem Quick Circle Case eine interessantes Schutzhülle. Damit können Nutzer bei geschlossenem Case durch eine kreisrunde Aussparung auf wichtige Telefonfunktionen zugreifen. Hier muss man allerdings aufpassen: Das Quick Circle gibt es in zwei Ausführungen. Das Modell mit der Kennung LG CCF-340 unterstützt das Laden per QI-Ladegerät und ersetzt das rückseitige Cover. Die Variante LG CCF-345 ist hingegen lediglich als Draufsatz ohne Austausch der Rückseite und ohne Wireless Charging erhältlich. Zudem sollte in der Modellbezeichnung noch das Kürzel EU auftauchen, sodass man eine passgenaue Hülle für die in Europa angebotenen G3-Versionen erhält.
Für das G3 hat LG zwei unterschiedliche QuickCircle-Cases im Programm. Mit dem Modell CCF-340G wird die rückseitige Abdeckung ersetzt, sodass es auch für drahtloses Laden genutzt werden kann. Mit dem CCF-345G bleibt die rückseitige Abdeckung am Gerät, wodurch ein drahtloses Aufladen nach dem Qi-Standard nicht möglich ist.
Page: 1 2
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…
Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…