Twitter zeigt Tweets fremder Nutzer an

Twitter zeigt seinen Nutzern nun auch Tweets von Personen an, denen sie nicht folgen. Das geht aus einer aktualisierten Hilfe-Seite mit dem Titel „Was ist eine Twitter-Timeline?“ hervor. Bisher enthält die Timeline lediglich Beiträge von Nutzern, denen man folgt, zugehörige Retweets sowie Promoted Tweets, für die ein Unternehmen bezahlt hat.

„Falls wir einen Tweet, ein Konto oder andere Inhalte identifizieren, die populär oder relevant sind, werden wir sie vielleicht zusätzlich zu Deiner Timeline hinzufügen“, heißt es dort nun. „Das bedeutet, dass Du manchmal Tweets von Konten siehst, denen Du nicht folgst.“

Twitter sucht die Tweets demnach anhand verschiedener Kriterien aus. Unter anderem berücksichtigt es die Popularität eines Beitrags sowie Interaktionen anderer Personen im Umfeld des Nutzers mit einem Tweet. Ziel sei es, die Timeline „noch relevanter und interessanter“ zu machen, so Twitter.

Die Änderung hat mögliche Vor- und Nachteile. Einerseits können Nutzer so tatsächlich neue Konten entdecken, denen sie folgen wollen. Andererseits könnten zu viele Tweets von fremden Konten in der eigenen Timeline auch als Belästigung empfunden werden. Zudem wird dadurch die Personalisierung der Timeline erschwert, weil mehr Inhalte angezeigt werden, die man vielleicht gar nicht sehen möchte.

Einige Nutzer hat Twitter mit der Änderung offenbar schon verärgert. Wie der Guardian berichtet, hat sich ein britischer Anwender bei Twitter beschwert, weil in seiner Timeline ein Tweet seines im vergangenen Juni verstorbenen Stiefvaters auftauchte. Ein anderer Nutzer kommentierte laut The Independent per Twitter: „Hallo Twitter! Kannst Du bitte meine Timeline reparieren? Ich muss nicht die Favoriten anderer Leute sehen, dafür gibt es Retweets.“

Wie The Next Web berichtet, hat Twitter die Änderung schon vor einigen Wochen eingeführt. Anfänglich handelte es sich offenbar nur um ein Experiment. Nun scheint das Unternehmen die Funktion aber für alle Nutzer eingeführt zu haben. Das legt zumindest das in der vergangenen Woche aktualisierte Hilfe-Dokument nahe.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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