HyperCat: Gruppe um ARM und BT schlägt Standard fürs Internet der Dinge vor

Eine britische Gruppe von 40 Firmen rund um ARM und British Telecom arbeitet an einem Standard fürs Internet der Dinge (Internet of Things, kurz IoT). Sie nennt sich HyperCat. Das Technology Strategy Board der britischen Regierung hat ihr jetzt neuerlich 1,6 Millionen Pfund (2 Millionen Euro) an Fördermitteln zugesprochen. Zuvor hatte sie schon 6,4 Millionen Pfund (8 Millionen Euro) in das Projekt gesteckt.

Der Standard HyperCat soll eine Kommunikation zwischen Alltagsgegenständen ermöglichen. Als offener Katalog würde er Entwicklern ermöglichen, unter den von einem Gerät bereitgestellten Daten diejenigen zu identifizieren, die sie für ihre Anwendung benötigen. Er schafft also die Grundlagen der Interaktion.

Eine öffentliche Spezifikation des aus dem Konsortium hervorgehenden Standards soll 2015 das British Standards Institute veröffentlichen – also eine unabhängige Behörde. Die Gruppe selbst vergleicht den Standard implizit mit der HyperText Markup Language (HTML) als Grundlage des WWW: „Genau wie die Spezifikation des World Wide Web von Sir Tim Berners-Lee das Potenzial des Internets entfesselt hat, wird die Hypercat-Spezifikation das volle Potenzial des Internets der Dinge entfesseln, indem sie ein World Wide Web für Maschinen schafft.“

Für das Konsortium kommentiert Flexeye-CEO Justin Anderson: „Das Vereinigte Königreich hat jetzt, mit HyperCat, die Chance, die IoT-Revolution anzuführen – und gleiche Voraussetzungen zu schaffen für den Wettstreit mit den US-Riesen.“ Und Amyas Philips aus der IoT-Abteilung von ARM fügt hinzu: „Wenn Embedded Connected Devices nützlicher werden, profitiert davon jedermann, und das HyperCat-Konsortium hat sich in eine exzellente Position gebracht, um eine Web-freundliche IoT-Technik einzuführen.“

Für die britische Regierung hat das Internet der Dinge einen hohen Stellenwert. Insgesamt stellte sie wie auf der CeBIT 2014 angekündigt 73 Millionen Pfund (91 Millionen Euro) für Projekte wie HyperCat und Arbeiten zu Smart Cities bereit.

ARM gehört übrigens auch – zusammen mit Samsung und der Google-Tochter Nest – der Thread Group an. Ebenfalls Mitglieder der Non-Profit-Organisation sind Freescale, Big Ass Fans, Silicon Labs und Yale Security. Mit Open Interconnect Consortium (OIC) und AllSeen Alliance gibt es noch mindestens zwei weitere IoT-Standardisierungsgruppen.

[mit Material von Steve Ranger, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

3 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

4 Tagen ago