Der US-Staat Oregon hat am Freitag Klage gegen Oracle America Inc und sechs seiner Manager eingereicht. Er wirft ihnen Betrug beim Aufbau von „Cover Oregon“ vor, einer Online-Gesundheitsdienst-Plattform. Oregon fordert seine Ausgaben zurück – plus Schadensersatz.
Vorangegangen war allerdings eine Klage von Oracle gegen Oregon, die der Konzern am 8. August einreichte. Oracle fordert darin ausstehende Zahlungen von mindesten 23 Millionen Dollar, zusätzlich zu bisher eingegangenen 130 Millionen Dollar. Insgesamt hat der Staat mindestens 240 Millionen Dollar für das Projekt aufgewandt.
Die von Oregon des Betrugs angeklagten Manager sind fünf für Nordamerika zuständige (Stephen Bartolo, Thomas Budnar sowie die nicht mehr bei Oracle beschäftigten Kevn Curry, Brian Kim and Ravi Puri), aber auch President und Chief Financial Officer Safra Catz. Die 126 Seiten lange Anklageschrift (PDF) beschuldigt außerdem Mythics Inc, ein als Berater und Oracle-Reseller tätiges Unternehmen.
Unter anderem wird darin ein ehemaliger Oracle-Mitarbeiter mit der Aussage zitiert, Oracle habe „grauenvolle“ Arbeit abgeliefert. Die Entwickler des Unternehmens hätten „gegen jede einzelne der von Oracle selbst definierten Best Practices verstoßen.“
Oracle hat die Gegenklage gegenüber Reuters als „verzweifelten Versuch“ bezeichnet, „die Schuld an Cover Oregon weiterzugeben und von der Unfähigkeit des Gouverneurs beim Management eines komplexen IT-Projekts abzulenken. Die Klageschrift ist eine erfundene Schilderung des Oregon Healthcare Project.“
Der Gouverneur des US-Staats ist John Kitzhaber. Von ihm liegt ebenfalls eine Stellungnahme vor. Er schreibt, „die eingereichte Beschwerde enthält ernsthafte Anschuldigungen gegen Oracle wegen Betrugs, absichtlicher Täuschung und Bestechlichkeit.“
[mit Material von Larry Seltzer, ZDNet.com]
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