Synology schließt erneut Sicherheitslücken

Synology hat Firmware-Updates für seine NAS-Systeme veröffentlicht, die mehrere Sichheitslücken schließen. Sie stehen für die DSM-Versionen 4 und 5 zur Verfügung und beinhalten unter anderem die neueste OpenSSL-Version 1.0.1i, wodurch mehrere Schwachstellen der Verschlüsselungssoftware behoben werden, darunter einen Fehler, der unter Umständen für eine Man-in-the-Middle-Attacke ausgenutzt werden kann. Die OpenSSL-Entwickler hatten bereits Anfang Juni Sicherheitsupdates dafür veröffentlicht, nachdem sie durch Kikuchi Masashi am 1. Mai auf den Fehler, der die Kennung (CVE-2014-0224) trägt, aufmerksam gemacht wurden. Außerdem beheben die Aktualisierungen mehrere Anfälligkeiten im Kerberos-Protokoll (CVE-2012-1013, CVE-2014-4341, CVE-2014-4342, CVE-2014-4344).

Wie wichtig Sicherheitsaktualisierungen für NAS-Systeme sind, wurde Anfang August klar, als ein Angriff auf Netwerkspeichersysteme von Synology mit einer mit Synolocker bezeichneten Ransomware bekannt wurde. Cyberkriminelle verschlüsselten damit Daten auf NAS-Systemen des taiwanischen Herstellers. Für das Entsperren der Daten forderten sie von betroffenen Nutzern 0,6 Bitcoins, was derzeit circa 270 Euro entspricht. Wer dieser Aufforderung innerhalb von sieben Tagen nicht nachkam, sollte das Doppelte zahlen, um wieder an seine Daten zu gelangen. Die Ransomware gelangte auf einige Synology-Systeme, die noch mit einer älteren Firmware betrieben wurden. Die für den Angriff genutzte Lücke hatte der Hersteller bereits im Dezember 2013 geschlossen.

Ransomware ist bisher vor allem auf PCs durch Schadsoftware wie Cryptolocker und Nachahmer präsent. Anfang Mai hatte ein Sicherheitsforscher von einer Variante der Ransomware Cryptolocker für Android berichtet. Sie wird demnach als schädliche APK-Datei über Pornografie-Websites verteilt. Der Download der Datei wird zwar automatisch angestoßen, der Nutzer muss der Installation allerdings zustimmen. Der als Koler.A bezeichnete Schädling sperrt anschließend den Home-Bildschirm. Dateien kann er nicht verschlüsseln, dafür existieren Varianten für Nutzer in mehr als 30 Ländern, darunter auch Deutschland. Kurios war, dass das Erpresserprogramm im Herbst 2013 aufgrund des Bitcoin-Kursanstiegs die in dieser Währung geforderten Preise senken musste.

Tipp: Kennen Sie die Geschichte der Computer-Viren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

7 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

11 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

11 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

12 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

12 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

14 Stunden ago