Netflix geht in diesem Monat in Deutschland an den Start und will langfristig auch eigene Serien für deutschsprachige Länder produzieren. Kurzfristig fehlen in seinem abonnementbasierten Dienst jedoch eigene Erfolgsserien wie „House of Cards“. Auszugleichen versucht das Videostreaming-Portal zunächst durch reichlich deutschsprachige Archivtitel, darunter Comedy-Serien, Kinderprogramme und Dokumentationen.
„Wir werden sicher auch in Deutschland produzieren“, sagte CEO Reed Hastings gegenüber Der Spiegel, ohne einen Zeitplan dafür zu nennen. Das Unternehmen wolle gründlich analysieren, wie die angebotenen Serien und Filme angenommen werden. „Wir prognostizieren für jeden Programminhalt genau, wie oft er gesehen wird. Denn wenn wir das gut vorhersagen, wissen wir, wie viel wir dafür bezahlen wollen.“
Wenn Netflix eigene deutsche Serien in Auftrag gibt, dürfen sie allerdings nicht nur das lokale Publikum ansprechen. „Exklusive Inhalte müssen für Zuschauer in allen Netflix-Märkten interessant sein“, konkretisierte ein Sprecher.
Ausgerechnet „House of Cards“ wird in seinem deutschsprachigen Streaming-Angebot fehlen, weil Netflix die erfolgreiche US-Serie bereits an den Bezahlsender Sky lizenziert hat. Zu diesem Zeitpunkt dachte das Unternehmen noch nicht konkret an eine internationale Expansion und musste darauf bedacht sein, die hohen Produktionskosten wieder einzufahren. „Hemlock Grove“ fand seinen Weg ausgerechnet zuerst in das deutsche Angebot des konkurrierenden Dienstes Amazon Instant Video. Auch um das Material anderer Anbieter muss sich Netflix für seine europäischen Angebote erneut bemühen, da TV- und Filmrechte immer noch mit geografischen Einschränkungen vergeben werden.
Netflix hat daher Mühe, den hohen Erwartungen zu entsprechen, die sich an seinem umfangreichen US-Angebot messen. Dort ist es Mitbewerber Amazon weit voraus, wie eine vergleichende Analyse von Piper Jaffray ergab. Was den Einstieg in den deutschen Markt angeht, stapeln Unternehmensvertreter lieber tief. „Auch wenn wir Dritter oder Fünfter sind, ist das in Ordnung“, erklärte der Netflix-Chef ungewohnt bescheiden.
Dennoch sorgte schon der bevorstehende Netflix-Start für hektische Reaktionen etablierter Anbieter. So senkte Sky den monatlichen Abopreis seines Videostreaming-Dienstes Snap drastisch von 9,90 Euro auf 3,99 Euro. Netflix verlangt in den USA monatlich 7,99 Dollar, nannte für sein deutsches Angebot aber noch keinen Preis, sondern stellt lediglich „einen günstigen monatlichen Pauschalbetrag“ in Aussicht. Weitere Einzelheiten will Netflix am 16. September bei einer Veranstaltung in Berlin nennen.
Das 1997 in den USA gegründete Netflix verschickte zunächst Filme auf DVD sowie Blu-ray an seine Kunden und ist seit 2007 Vorreiter im Videostreaming. Seit 2012 ist sein Angebot auch in Großbritannien, Irland, Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden verfügbar. Vergangenes Jahr folgten die Niederlande. In diesem Jahr geht es nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, Schweiz, Belgien, Frankreich und Luxemburg an den Start.
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