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Yahoo stellt Software-Bibliothek Yahoo User Interface ein

Yahoo hat das Ende seines Webprogrammierungs-Projekts Yahoo User Interface (YUI) erklärt. Die früher populäre JavaScript-Bibliothek ist ihm zufolge etwas aus der Mode gekommen.

Die Ankündigung in einem Tumblr-Blog übernahm Julian Lecomte, Engineering Director für Yahoo Presentation Technologies. „Wir haben die schwierige Entscheidung getroffen, alle weiteren Entwicklungen von YUI einzustellen“, schreibt er. Stattdessen werde sich Yahoo auf modernere Webprogrammierungstechniken konzentrieren. „Das bedeutet, dass neue YUI-Releases künftig selten sein und nur gezielte Korrekturen enthalten werden, die absolut kritisch für Yahoo-Sites sind.“

Als JavaScript-Library ist YUI eine Sammlung nützlicher Funktionen, die Entwickler in eigene Seiten einbauen können. Dazu zählen Grafik, Drag-and-Drop-Unterstützung oder auch Schieberegler für Einstellungen. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung bekommen jedoch „große JavaScript-Bibliotheken wie YUI weniger Aufmerksamkeit der Community“, erläutert Lecomte. „Viele Entwickler sehen heute solche großen JavaScript-Libraries als ummauerte Gärten, in die sie sich nicht einsperren lassen möchten.“

Yahoo hatte die Arbeiten an YUI im Jahr 2005 begonnen. 2006 machte es die Bibliothek öffentlich zugänglich. Einen vergleichbaren Ansatz verfolgt heute etwa Google mit Web Components und dem verwandten Projekt Polymer. Es ist für dynamische Apps – und weniger für statische Seiten – ausgelegt.

Yahoo zählt unter CEO Marissa Mayer weiter zu den großen Internet-Marken, der von Google gekommenen Chefin gelingt es aber bisher nicht, es als führend in der technischen Entwicklung zu positionieren. Nach wie vor denken viele Menschen eher an Google, Mozilla oder vielleicht noch Adobe, wenn es um Trend in der Online-Programmierung geht. Dass Google mit Chrome auch einen verbreiteten Browser entwickelt, verschafft ihm ohnedies Vorteile bei der Umsetzung seiner Vorstellungen.

Durch Übernahmen von Start-ups hat Mayer versucht, talentierte Entwickler in die eigenen Reihen zu holen und den Ruf von Yahoo als Entwicklungshaus zu verbessern – sowie natürlich, um tolle Apps gerade für Mobilgeräte zu programmieren. Unter anderem kaufte sie Alike, Astrid, Jybe, GoPollGo, OnTheAir, Stamped, Summly und Wander.

Das Ende von YUI bedeutet offenkundig nicht, dass Yahoo seine Ambitionen im Bereich Webentwicklung aufgegeben hätte. In einem Tweet hat Lecomte gerade erst geschrieben: „Interessiert an der Arbeit an den allerneusten Webtechniken? Dann sollten wir uns unterhalten!“

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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