Epiphany: Neuer Browser für Raspberry Pi verfügbar

Der in Zusammenarbeit zwischen der Raspberry Pi Foundation und der Open-Source-Beraterfirma Collabro entstandene Browser Ephiphany steht ab sofort als Download zur Verfügung. Zukünftig soll er den in Raspbian integrierten Browser Midori ersetzen. Epiphany soll dank Unterstützung zahlreicher moderner Web-Technologien das Surferlebnis mit dem Mini-Rechner erheblich verbessern.

Der Browser basiert auf Gnome Web und bietet verbesserten HTML5-Support, eine JavaScript-Engine, ein Hardware-beschleunigte Video-Wiedergabe und ARMv6-optimierten Code. Damit soll Epiphany Vorteile beim Blättern bieten und reaktionsschneller während des Ladens einer Webseite sein.

Wie beträchtlich die Leistungssteigerungen während der Entwicklung ausfielen, zeigt ein aktueller Blogbeitrag von Entwickler Marco Barisione. Während die erste Beta-Version von Epiphany Videos in einer Größe von 640 mal 360 Pixeln nur mit 0,5 Bildern pro Sekunde abspielen konnte, liegt die Abspielgeschwindigkeit nun bei 25 fps, und zwar bei einer Auflösung von 1280 mal 720. Allerdings gibt Barisione zu, dass einige Webseiten nur sehr langsam aufgebaut werden. Daran könne man nur wenig ändern, wenn selbst sein Core-i7-Notebook mit 100 Prozent bei der Darstellung bestimmter Sites ausgelastet sei.

Für die Installation des neuen Browsers geben Raspberry-Nutzer folgende Befehle in der Konsole ein:

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade
sudo apt-get install epiphany-browser

Der vielseitige und günstige Einplatinen-Computer sollte ursprünglich britische Schüler zum Programmieren anregen. Zur großen Überraschung des Erfinders Eben Upton verkauften sich eine Million Raspberry Pi – und sie finden zunehmend auch kommerzielle Verwendung. Gekauft haben den Rechner bisher nicht nur Schüler, sondern auch zahlreiche erfahrene Anwender, die ihn beispielsweise als GSM-Basisstation, als Cloudserver, als ERP-Appliance oder als Universalübersetzer einsetzen. Die Raspberry Pi Foundation bietet inzwischen ein Installationspaket namens NOOBS (New Out of Box Software) an, das einen einfachen Einstieg gewährleisten soll. Im September 2013 hatte ein Google-Mitarbeiter ein quelloffenes Werkzeug vorgestellt, das den Rechner in einen einfachen Webserver und eine webbasierte Entwicklungsumgebung verwandelt. Zuvor machte die Foundation ein erstes offizielles HD-Kamera-Board als Ergänzung verfügbar. Seit Juli ist eine verbesserte Version des Einplatinen-Rechners erhältlich.

HIGHLIGHT

Die Geschichte des Raspberry Pi

Der vielseitige und günstige Einplatinen-Computer sollte britische Schüler zum Programmieren anregen. Zur großen Überraschung des Erfinders Eben Upton verkauften sich eine Million Raspberry Pi - und sie finden zunehmend auch kommerzielle Verwendung. Der 34-jährige Chipdesigner sprach mit ZDNet über die Entstehungsgeschichte und Zukunftspläne.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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