Twitter testet Buy-Button innerhalb von Tweets

Twitter testet derzeit eine Möglichkeit, Waren direkt aus Tweets heraus mit einem Knopfdruck zu kaufen. Ein kleiner Prozentsatz US-Nutzer bekommt zu diesem Zweck einen Buy-Button angezeigt, wie das Social Network am Montag mitteilte. Auf diese Weise müssen sie die Anwendung für den Kauf nicht mehr verlassen.

„Dies ist ein erster Schritt in unseren Bemühungen, Funktionen in Twitter zu integrieren, die das Shoppen von Mobilgeräten aus bequem, einfach und hoffentlich sogar spaßig machen“, schreibt Twitter in einem Blogeintrag. Der neue Service, der in Twitters Apps für Android und iOS verfügbar ist, könnte bald auf weitere Nutzer ausgedehnt werden.

Twitter testet in den USA einen in Tweets eingebetteten Buy-Button (Bild: Twitter).

Es wäre eine mögliche Umsatzquelle für das Unternehmen, das immer noch keinen zuverlässigen Weg gefunden hat, mit seinen Nutzern Geld zu verdienen. Twitters aktuelles Hauptgeschäft ist Werbung. Das Hinzufügen einer E-Commerce-Komponente würde ihm auch erlauben, Kreditkartendaten für weitere Verkäufe zu speichern. Entsprechende Gerüchte kursieren schon seit Monaten.

Twitter bietet den Buy-Button in Kooperation mit den E-Commerce-Sites Fancy, Gumroad und Musictoday sowie dem Bezahldienst Stripe an. Auf welche Weise es seine Partner an den Umsätzen beteiligt, ist unklar. Die Firmen decken ein breites Angebot an Produkten und Dienstleistungen ab: Fancy verkauft via Social Media physische Produkte, Gumroad ist eine Plattform für digitale Produkte und Musictoday gilt als Pionier beim Vorverkauf von Konzertkarten.

Klickt ein Twitter-Nutzer auf den Buy-Button, bekommt er Detailinformationen zum Produkt angezeigt und kann Zahlungs- sowie Versanddaten eingeben. Sind alle Daten übermittelt, leitet Twitter die Bestellung an die Händler weiter. Nach seinen Angaben sind die Informationen verschlüsselt, sodass Händler die Kreditkartendaten ohne Erlaubnis nicht einsehen können. Nach dem ersten Kauf werden sie gespeichert, Nutzer können sie aber auch aus ihrem Konto entfernen.

Twitter bündelt den Button mit Sonderangeboten und exklusiven Waren von Händlern. Zu den Anbietern gehören Marken wie Burberry und Home Depot oder Musiker wie Demi Lovato und Pharrell. In den „kommenden Monaten“ sollen weitere Händler hinzukommen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Twitter mit Shopping-Funktionen experimentiert. Seit Mai bietet es eine Einkaufsmöglichkeit in Partnerschaft mit Amazon.com an: Twitter-Nutzer können in Tweets verlinkte Amazon-Produkte in ihren Amazon-Einkaufswagen legen, ohne das Social Network zu verlassen. Sie müssen dafür natürlich ihre Konten verbinden – und den jeweiligen Tweet mit dem Hashtag „#AmazonCart“ beantworten. Für den eigentlichen Kauf müssen sie später allerdings zu Amazon wechseln. Auch Facebook sucht nach Wegen, E-Commerce zu integrieren – zuletzt ebenfalls durch einen Test eines Buy-Buttons auf seiner Site, der allerdings in Anzeigen eingebettet wurde.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Stunden ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

7 Stunden ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

8 Stunden ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Tag ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

2 Tagen ago

Bedrohungen in Europa: Schwachstellen in der Lieferkette dominieren

Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…

2 Tagen ago