Nun hat also auch Apple Smartphones vorgestellt, die sich in puncto Größe an den inzwischen vorherrschenden Bildschirm-Diagonalen von 4,7 und 5,5 Zoll orientieren. Noch sind die iPhone-6-Modelle nicht verfügbar, sodass man bis zum Start des Verkaufs am 19. September in Ruhe die technischen Daten studieren kann, um sich einen Eindruck darüber zu verschaffen, wie die Apple-Smartphones der 6. Generation sich im Verhältnis zu aktuellen Android-Geräten darstellen.
Natürlich ergibt ein Vergleich von technischen Daten noch kein umfassendes Gesamtbild, dennoch liefert er erste Indizien darüber, welche Leistungen von einem Gerät in der Praxis in bestimmten Bereichen zu erwarten sind.
Für den direkten Vergleich des iPhone 6 Plus mit einem Android-Telefon hat ZDNet.de das LG G3 ausgesucht. Wie das größte iPhone bietet es einen 5,5-Zoll großen Bildschirm. Damit sind die Gemeinsamkeiten aber fast schon wieder zu Ende. In nahezu allen anderen Bereichen unterscheiden sich die Geräte zum Teil erheblich.
Obwohl der Bildschirm der beiden Geräte die gleiche Größe besitzt, unterscheiden sich Gehäuseabmessungen deutlich. Das iPhone übertrumpft mit einer Tiefe von nur 7,1 mm das LG G3 mit fast 9 mm erheblich. Das Android-Gerät ist damit 26 Prozent dicker als das iPhone 6 Plus.
Dafür ist das G3 mit 74,6 mm weniger breit als das iPhone und mit 14,63 cm auch weniger hoch als das Apple-Gerät, das 15,8 cm misst. In Relation ausgedrückt liegen die Vorteile des G3 bei knapp 5 und 8 Prozent, was Höhe und Breite anbelangt. Während das G3 mit 14,63 cm noch halbwegs gut in die vordere Hosentasche passt, muss das iPhone 6 Plus dies in der Praxis noch beweisen. Es könnte knapp werden.
Beim LG G3 füllt der Bildschirm zu 76,4 Prozent die vordere Fläche aus. Die seitlichen und oberen Ränder wirken daher nicht so aufdringlich, wie dies beim iPhone 6 Plus der Fall ist. Neutralen Beobachtern dürfte auf den ersten Blick das LG besser gefallen.
Das G3 kommt mit einer Displayauflösung von 1440 x 2560 Pixeln und einer 5,5 Zoll langen Diagonalen auf 538 Pixel pro Zoll (ppi). Damit ist die Pixeldichte um fast 29 Prozent höher als beim iPhone 6 Plus, das mit einer Auflösung von 1080 x 1920 Bildpunkten 401 ppi erreicht. Der Unterschied klingt nach viel, dürfte in der Praxis aber eine eher untergeordnete Rolle spielen. Unter der Lupe bietet das G3 die schärfere Darstellung. Im Alltag wird man diesen Vorteil jedoch kaum wahrnehmen. Was man jedoch beim G3 wahrnimmt, sind Mikro-Ruckler, die war selten, aber spürbar auftreten. Was Helligkeit, Kontrast und Farbdarstellung anbelangt, kann erst ein Praxisvergleich Auskunft über die Leistungen der beiden 5,5,-Zoll-Geräte in diesem Bereich geben.
Das iPhone 6 Plus gibt es mit 16, 64 und 128 GByte Speicherplatz. Das LG steht lediglich als 16- und 32-GByte-Variante zur Verfügung. Dank eines MicroSD-Card-Slots kann dieser aber um bis zu 2 TByte erweitert werden. Da derartige SDXC-Karten aber noch nicht erhältlich sind, dürfte die Speichererweiterung in der Praxis auf die übliche Größe von 128 GByte begrenzt bleiben. Der Speicher des iPhone 6 Plus kann mangels Erweiterungsslot nicht ausgebaut werden.
Das 32-GByte-Modell des G3 ist mit 3 GByte RAM ausgestattet. Die 16-GByte-Version kann nur auf 2 GByte zurückgreifen. Über den RAM-Ausbau des iPhone 6 Plus hat Apple keine Angaben gemacht. Ersten Berichten zufolge soll er nur 1 GByte groß sein. Man darf gespannt sein, ob diese Menge an Arbeitsspeicher für die höhere Anzahl von Pixeln ausreichend sein wird.
Leider hat Apple bisher keine Angaben zur Akkukapazität veröffentlicht. Gerüchten zufolge soll sie 2915 mAh betragen. Im LG G3 ist ein 3000 mAh starker Energiespeicher verbaut. Was dies für die Laufzeiten in der Praxis bedeutet, wird erst ein ausführlicher Test zeigen können. Immerhin hat Apple Angaben für verschiedene Szenarien veröffentlicht. Demnach soll der Akku für eine Sprechdauer über 3G bis zu 24 Stunden reichen. Die Stand-by-Dauer ist mit 16 Tagen angegeben. Das Internet soll man über WLAN, LTE oder 3G 12 Stunden lang nutzen können. Die Videowiedergabe gibt der Hersteller mit 14 Stunden an und das Hören von Musik soll der Energiespeicher bis zu 80 Stunden ermöglichen. LG hat diesbezüglich nicht so viele Details veröffentlicht. Daten sind lediglich zur Sprechzeit und zur Stand-by-Zeit verfügbar. Sie betragen 21 Stunden und 23 Tage. Mit dem G3 kann man also weniger lang telefonieren, dafür hält es länger die Betriebsbereitschaft.
Die Angaben der Hersteller können lediglich einen groben Anhalt geben. Überprüfbare Aussagen über die Betriebsbereitschaft eines Geräts können nur im direkten Vergleich mit identischen Nutzungsszenarien getroffen werden. In der Praxis hält das G3 im ZDNet-Test 1,5 bis 2,5 Tage durch, während zum Vergleich dem Nexus 4 unter gleichen Bedingungen bereits nach einem Tag der Saft ausgeht.
Wie lange das iPhone 6 Plus durchhält, wird erst ein Test zeigen. Immerhin scheint der Akku deutlich leistungsfähiger als der des kleinen Bruders zu sein. Apple gibt für das iPhone 6 lediglich 14 Stunden Sprechzeit und nur 10 Tage Stand-by-Zeit an. Wer also auf der Suche nach einem iPhone mit möglichst langer Betriebsbereitschaft ist, sollte zum iPhone 6 Plus greifen.
Wie üblich kann der Akku auch beim neuen iPhone 6 Plus nur von Apple getauscht werden. Beim LG G3 ist er hingegen leicht wechselbar. In der Praxis dürfte das allerdings nur für jene interessant sein, die die Laufzeit des Geräts durch einen Zweit-Akku verlängern möchten. Für das LG kostet dieser 20 Euro. Der Akkutausch bei Apple, der aber nur dann nötig ist, wenn der eingebaute nicht mehr funktionstüchtig ist, kostet derzeit 75 Euro.
Was die Ausstattung der Kamera anbelangt, sollte man diesbezüglich technische Daten nicht zu viel Gewicht beimessen. Traditionell verbaut Apple eine sehr gute Kameratechnik in seine Smartphones. Viele halten sie in diesem Bereich sogar als führend. Auch beim iPhone 6 Plus wird Apple dies wahrscheinlich erneut unter Beweis stellen. Sie ist im Unterschied zum iPhone 6 mit einem optischen Bildstabilsator ausgestattet. Wie gut der in der Praxis funktioniert, werden erste Tests zeigen.
Als erster Hersteller verwendet Apple in Smartphones 64-Bit-Prozessoren. Was mit dem iPhone 5S begann, wird beim iPhone 6 fortgesetzt. Mit dem neuen A8-Chip stellt Apple eine “64-Bit-Desktoparchitektur der zweiten Generation” vor. Er wird in 20 Nanometer Strukturbreite gefertigt und soll für eine Beschleunigung um rund 25 Prozent gegenüber dem A7 sorgen. Dank der Grafiktechnologie “Metal” in iOS 8 sollen Entwickler die Leistung des neuen Prozessors sogar nutzen können, um “3D-Spiele auf Konsolen-Niveau” auf das iPhone zu bringen.
In Sachen Kamera und Prozessor macht aber auch das G3 eine gute Figur. Auch LG setzt einen optischen Bildstabilsator ein. Für die Benutzung der Kamera bringt das G3 außerdem einige sinnvolle Bedienelemente mit. Ist der Bildschirm des G3 abgeschaltet, lässt sich die Kamera mit einem langen Drücken auf die Lautstärke-nach-unten-Taste aktivieren. Besonders innovativ ist die Aufnahmefunktion, die sich per Sprachbefehl steuern lässt. Hierfür muss man nur Cheese, Whisky, Smile, LG oder Kimchi sagen und schon wird ein Bild geknipst. Selfies lassen sich über eine Geste aufnehmen. Dazu muss man eine Hand heben bis sie von der Kamera erkannt wird. Anschließend erscheint eine Infobox auf dem Bildschirm, die den Auslöseprozess erläutert. Sobald man die Hand absenkt, dauert es drei Sekunden bis zur Aufnahme.
In Sachen Prozessortechnik setzt LG im G3 mit dem 2,5 GHz schnellen Snapdragon 801 auf einen der leistungsfähigsten Smartphone-Prozessoren.
In Sachen Konnektivität unterscheiden sich die beiden Geräte nicht voneinander. Was die Sensoren anbelangt, ist auf den ersten Blick ebenfalls kein Unterschied auszumachen.
Aufgrund der Größe von 5,5 Zoll ermöglicht Apple die Bedienung des iPhone 6 mit einer Hand. Durch eine Doppel-Berührung des Home-Buttons wird die obere Hälfte des Bildschirm-Inhalts in Reichweite gerückt. Auch die Tastatur wurde angepasst, und der Home-Bildschirm funktioniert erstmals auch in einer horizontalen Ansicht.
Diese Features sind für Android-Telefone nicht neu. Auch LG bietet zahlreiche Funktionen für die Einhandbedienung. Außerdem stellt es noch eine spezielle Oberfläche für Anfänger bereit. Diese blendet neben der Telefon-App die wichtigsten Apps auf dem Homescreen ein. Noch mehr Launcher-Alternativen gibt es im Google Play Store. Damit kann man die Benutzeroberfläche in jedem noch so kleinen Detail seinen eigenen Bedürfnissen anpassen. Für iPhone-Besitzer ist es mit iOS 8 auch möglich, eine andere Tastatur zu verwenden. So etwas kennen Android-Anwender schon länger.
Eines der beeindruckendsten Features des G3 ist die Möglichkeit, es per Tippen auf den Bildschirm aufzuwecken, zu entsperren und wieder abzuschalten. Hierfür stehen verschiedene sogenannte Knock-Gesten zur Verfügung. Mit einem Doppel-Tipp auf das Display erscheint der Sperrbildschirm. Ein Doppel-Knock auf die Statusleiste am oberen Rand schaltet den Bildchschirm wieder aus. Unter Einstellungen – Bildschirm – Bildschirm-Sperre lässt sich zudem ein Tipp-Code konfigurieren. Hierfür wird der untere Teil des Displays, der in vier Felder unterteilt ist, genutzt. Mit einer Kombination aus 3 bis 8 Knocks kann man einen Tipp-Code festlegen, mit dem sich das G3 bei ausgeschaltetem Display aufwecken und entsperren lässt. Diese Technik bietet derzeit nur LG.
Last but not least bietet LG mit dem Quick Circle Case eine interessante Schutzhülle. Damit können Nutzer bei geschlossenem Case durch eine kreisrunde Aussparung auf wichtige Telefonfunktionen zugreifen – sozusagen eine Smartwatch im Smartphone.
Zu einem der wichtigsten Features bei Smartphones zählen ZDNet-Leser laut einer Umfrage die Leistung des Akkus. Diesbezüglich scheint Apple mit dem iPhone 6 Plus ein wettbewerbsfähiges Gerät anzubieten. Sollten die vom Hersteller angegebenen Laufzeiten sich in der Praxis bewahrheiten, dürfen sich iPhone-Fans freuen. Für eine lange Akkulaufzeit ist aber auch das G3 bekannt.
Weniger erfreulich ist, – sofern sich die Gerüchte bewahrheiten -, dass Apple den Arbeitsspeicher im iPhone 6 Plus im Vergleich zum Vorgänger iPhone 5S nicht erhöht hat. Man darf gespannt sein, wie sich die gestiegene Pixelanzahl auf die Gesamtperformance auswirkt. Schließlich müssen bei jeder Animation oder Eingabe deutlich mehr Pixel bewegt werden als dies noch beim iPhone 5S der Fall war. Das belastet nicht nur CPU und GPU, sondern auch den Arbeitsspeicher.
In Sachen Flexibilität bietet das G3 Vorteile gegenüber dem iPhone 6 Plus. Mit einem Ersatz-Akku für 20 Euro lässt sich die Betriebsdauer des Geräts einfach erweitern. Das trifft auch für den Speicherplatz zu: Dank eines MicroSD-Card-Slots kann man diesen kostengünstig ausbauen. Apropos Kosten: Die 16-GByte-Version des G3 wird bereits für 400 Euro angeboten. Das iPhone 6 Plus ist mit dieser Speicherkapazität genau doppelt so teuer. Dafür bietet es vermutlich die bessere Kamera und einen erhöhten Hipp-Faktor.
Vergleich: Apple iPhone 6 Plus, LG G3 | ||
Apple iPhone 6 Plus | LG G3 | |
---|---|---|
Höhe | 158,0 mm | 146,3 mm |
Breite | 78,0 mm | 74,6 mm |
Tiefe | 7,1 mm | 8,95 mm |
Gewicht | 172 Gramm | 151 Gramm |
Displaygröße, Typ | 5,5 Zoll (13,94 Zentimeter), LCD (IPS) | 5,5 Zoll (13,94 Zentimeter), LCD (IPS) |
Displayauflösung | 1080 x 1920 Pixel | 1440 x 2560 Pixel |
Pixeldichte | 401 ppi | 538 ppi |
Akkukapazität | 2915 mAh | 3000 mAh |
Akku wechselbar | Offiziell nur bei Apple möglich | ja |
Kosten für Akku | 75 Euro | 20 Euro |
Akku-Laufzeiten im 3G-Netz | bis zu 24 Stunden Sprech- oder bis zu 16 Tage Stand-by-Zeit | bis zu 21 Stunden Sprechzeit und bis zu 23 Tage Stand-by-Zeit |
Video-/Online-Laufzeit | bis zu 14/80 Stunden | k.A. |
Netze | LTE (mit bis zu 150 MBit/s Empfangs- und bis zu 50 MBit/s Senderate), HSPA, UMTS, EDGE Quadband | LTE (mit bis zu 150 MBit/s Empfangs- und bis zu 50 MBit/s Senderate), HSPA, UMTS, EDGE Quadband |
Schnittstellen | WLAN (802.11a/b/g/n/ac), Lightning, Bluetooth 4.0, NFC, 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, Slot für Nano-SIM | WLAN (802.11a/b/g/n/ac), MicroUSB, Bluetooth 4.0, NFC, 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, Slot für MicroSIM, MicroSD-Card |
Betriebssystem | iOS 8 | Android 4.4.2 |
Prozessor | Apple A8 mit 64-Bit-Architektur und Koprozessor M8 | Snapdragon 801 |
Kerne | 2 + Koprozessor | 4 |
Taktfrequenz | 1,4 GHz | 2,5 GHz |
RAM | 1 GByte | 2/3 GByte |
Speicher | 16/64/128 GByte | 16/32 GByte |
erweiterbar | nein | ja, bis zu 2 TByte |
Kamera | 8 Megapixel (f/2.2, Objektiv mit 5 Elementen, 1,5-Mikrometer-Bildpunkte), optischer Bildstabilisator, Video-Aufzeichnung in FullHD, bis zu 240 fps; Frontkamera: 1280 x 960 Pixel, 1,2 Megapixel | 13 Megapixel (f/2.4), optischer Bildstabilisator, Video-Aufzeichnung in 2k, 120 fps bei 720p, Fronkamera: 1920 x 1080 Pixel, 2,1 Megapixel |
GPS | ja, A-GPS, Glonass | ja, A-GPS, Glonass |
Farben | Grau, Gold, Silber | Gold, Schwarz, Weiß |
Marktstart | September 2014 | Juni 2014 |
Preis | 799 Euro (16 GByte), 899 Euro (64 GByte), 999 Euro (128 GByte) | 399 Euro (16 GByte), 499 Euro (32 GByte) |
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