Das Vertrauen der Deutschen in die Datensicherheit im Internet ist erstmals seit dem Beginn der Abhöraffäre im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. Das hat eine im August durchgeführte Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom ergeben. Danach halten aktuell 16 Prozent der Internetnutzer ihre persönlichen Daten im Netz generell für sicher.
Zum Vergleich: Im Mai 2014, zum Jahrestag der ersten Enthüllungen von Edward Snowden, betrug der Anteil nur 13 Prozent. Das Vertrauen der Menschen in die Datensicherheit erreichte damit seinen bisherigen Tiefpunkt. Vor der NSA-Affäre zeigte sich noch ein völlig anderes Bild: Im Jahr 2011 hielten 41 Prozent der Internetnutzer ihre Daten im Web für sicher.
„Das Vertrauen der Internetnutzer ist dauerhaft beschädigt und wird sich nur langsam und langfristig wiederherstellen“, kommentierte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Das Misstrauen der Nutzer beziehe sich nicht nur auf das Internet allgemein, sondern gleichermaßen auf die wichtigsten Akteure: Staat und Wirtschaft.
Nach den Ergebnissen der Umfrage vertrauen derzeit lediglich 26 Prozent der Internetnutzer dem Staat beim Umgang mit ihren persönlichen Daten (Mai 2014: 25 Prozent). Im Jahr 2011 war es mit 62 Prozent noch eine deutliche Mehrheit, die ihre Daten bei staatlichen Stellen in Sicherheit wähnte. „Der Staat hat im Zusammenhang mit der Abhöraffäre massiv an Vertrauen eingebüßt“, sagte Kempf.
Während vor dem Datenskandal staatliche Stellen als tendenziell sicher galten und die Wirtschaft eher kritisch beäugt wurde, hat sich das Verhältnis inzwischen gedreht. So vertrauen der „Wirtschaft allgemein“ immerhin wieder 30 Prozent, wenn es um den Umgang mit ihren Daten im Netz geht (Mai 2014: 28 Prozent). Im Jahr 2011 waren es noch 40 Prozent.
Für die Untersuchung im Auftrag des Bitkom haben Bitkom Research und das Marktforschungsinstitut ARIS im Januar 2011, im Juli 2013, im November 2013, im Mai 2014 und im August 2014 jeweils 1000 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.
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