Hewlett-Packard hat mit Eucalyptus einen Open-Source-Anbieter für Hybrid-Cloud-Deployments übernommen. Es will die Akquisition noch im vierten Quartal seines Geschäftsjahrs 2014 abschließen, das am 31. Oktober endet. Finanzielle Details der Vereinbarung wurden nicht bekannt.
Eucalyptus ist eine Infrastruktur-Lösung für den Aufbau von Public- und Private-Cloud-Umgebungen, die mit OpenStack konkurriert. Sie ist unter anderem in Ubuntu integriert. Eine Besonderheit von Eucalyptus ist vor allem die enge Integration mit Amazon Web Services. Der Name ist ein Akronym für Elastic Utility Computing Architecture for Linking Your Programms To Useful Systems.
Eucalyptus-CEO Marten Mickos soll künftig als Senior Vice President und General Manager die Leitung von HPs Cloud-Geschäft übernehmen. Mickos hat sich bereits als CEO von MySQL einen Namen in der Open-Source-Szene gemacht. Er wird direkt an HP-CEO Meg Whitman berichten. Mickos fällt dann unter anderem die Aufgabe zu, das Helion-Portfolio weiter auszubauen. Dieses umfasst sämtliche Cloud-Lösungen von HP. Allerdings basiert die Technik auf dem Eucalyptus-Konkurrenten OpenStack.
„Mit Marten werden wir die Cloud-Strategie, die wir seit mehr als drei Jahren verfolgen, verstärken und beschleunigen. Diese Strategie besteht darin, unseren Kunden zu helfen, quelloffene hybride Cloud-Umgebungen aufzubauen, zu nutzen und zu steuern“, erklärte Whitman. „Marten wird HPs herausragendes Cloud-Management-Team verstärken und die Möglichkeiten von HP Helion erweitern, indem Kunden mehr Auswahloptionen bekommen und ihre privaten und hybriden Cloud-Umgebungen besser steuern können.“
Der derzeitige Leiter von HPs Cloud-Bereich, Martin Fink, werde sich künftig seinen Aufgaben als Chief Technology Officer und Direktor der HP Labs widmen, heißt es in einer Mitteilung. Dabei soll er sich auf Innovationen und Lösungen wie The Machine konzentrieren. Fink wird auch weiterhin HPs Geschäfte im Bereich Network Functions Virtualization (NFV) leiten.
Eine der offenen Fragen, die diese Übernahme hinterlässt, ist beispielsweise das Dell-Partnerprogramm von Eucalyptus. Auch die enge Verflechtung mit Amazon Web Services wird HP – das ebenfalls eine Public-Cloud anbietet – nicht so schnell auflösen können, nachdem Amazon derzeit unangefochten der Marktführer in diesem Bereich ist.
In einem Blogeintrag bezeichnete Mickos den Kauf durch HP als einen „großen Schritt“. Bei HP könne Eucalyptus nun eine umfassende Cloud-Lösung anbieten, die aus Hardware, Software sowie Professional und Managed Services bestehe.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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