Amazon stellt Fire OS 4 „Sangria“ vor

Amazon hat die jüngste Version seines Mobilbetriebssystems vorgestellt. Das unter dem Codenamen „Sangria“ entwickelte Fire OS 4 basiert auf Android 4.4 KitKat. Es bringt nicht nur neue Funktionen für Verbraucher, sondern auch Unternehmen und Bring-your-own-Device-Nutzer (BYOD). Zudem hat Amazon die Cloud-Integration vertieft und Profile für mehrere Nutzerkonten eingeführt.

Amazons neue Fire-Tablets mit Fire OS 4 (Bild: Amazon)

Die verbesserte Cloud-Anbindung bezieht sich allerdings in erster Linie auf Amazons eigene Cloud-Dienste. Über Amazons Cloud ist es möglich, ein Gerät mit Fire OS 4 auch mit anderen Plattformen zu synchronisieren sowie Dienste auszuführen, die mehr Rechenleistung benötigen, als ein Amazon-Gerät bietet. Solange andere Firmen wie Dropbox, Microsoft oder Google Fire OS nicht unterstützen, sind Fire-OS-Geräte auf Amazons Cloud angewiesen.

Von Android hat Amazon auch die Nutzerprofile übernommen. Damit ist es nun möglich, dass mehrere Anwender ein Gerät mit jeweils eigenem Profil verwenden. Neben den Anwendungen lassen sich auch die Bibliotheken und das Karussell-Menü individualisieren. BYOD-Nutzer können die Profile auch verwenden, um private und berufliche Daten voneinander zu trennen.

Mit der Funktion Smart Suspend verspricht Amazon längere Akkulaufzeiten. Sie erstellt ein gerätespezifisches Profil, um beispielsweise automatisch die Drahtlosfunktionen abzuschalten. Die Einsparung soll bis zu 25 Prozent betragen.

Fire OS 4 ist laut Amazon zudem in der Lage, vorauszusagen, welche Filme oder TV-Inhalte ein Nutzer als nächstes betrachten möchte. Sie werden dann im Hintergrund heruntergeladen und zwischengespeichert. Amazon nennt das Advanced Streaming and Prediction, dessen Abkürzung „ASAP“ im englischen auch „as soon as possible“, also „so schnell wie möglich“ bedeutet.

Die mit Amazons erstem Smartphone Fire Phone vorgestellte Funktion Firefly ist nun auch für Tablets verfügbar. Sie dient der Identifikation von Gegenständen sowie Medieninhalten, die anschließend über Amazon.com gekauft werden können. Firefly ist nun aber auch in der Lage, mit der Kamera aufgenommene Texte in Französisch, Italienisch, Spanisch und Deutsch zu übersetzen.

Darüber hinaus steht Nutzern von Fire OS 4 für ihre Fotos neuerdings unbegrenzter Speicherplatz in Amazons Cloud zur Verfügung. Das gilt ebenfalls für Bilder in voller Auflösung. Die Übertragung erfolgt drahtlos.

Fire OS 4 ist für alle Fire-Geräte der dritten Generation als kostenloses Over-the-Air-Update erhältlich. Es ist zudem auf der ebenfalls gestern vorgestellten vierten Generation der Fire-Tablets vorinstalliert. Besitzer des Fire Phone müssen sich allerdings noch etwas gedulden. Sie können erst Anfang 2015 auf Fire OS 4 aktualisieren.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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