Nur wenige Tage nachdem CEO Tim Cook sich in einem Fernsehinterview umfassend zu Apples Sicht auf den Datenschutz geäußert hat, hat das Unternehmen gestern seine Datenschutzrichtlinie aktualisiert. Darin erklärt es, wie es mit den persönlichen Daten seiner Nutzer und Regierungsanfragen zur Einsicht in diese Daten umgeht.
In einem offenen Brief auf Apples Datenschutz-Webseite wiederholt Cook einige Punkte, die er bereits im Interview mit Charlie Rose angeführt hatte. In einem Versuch, sein Unternehmen von Konkurrenten abzugrenzen, die in den NSA-Überwachungsskandal verstrickt sind, erklärte der Apple-CEO unter anderem, dass man eine „deutlich andere Sicht“ auf das Sammeln von Nutzerdaten habe. Apples Geschäftsmodell bestehe nicht darin, Informationen über seine Nutzer zu sammeln.
„Wir erstellen kein Profil auf Basis Ihrer E-Mail-Inhalte oder Ihres Surfverhaltens, um es an Werbetreibende zu verkaufen“, schreibt Cook mit einem eindeutigen Seitenhieb auf Google in dem Brief. „Wir verdienen kein Geld mit den Informationen, die Sie auf Ihrem iPhone oder in der iCloud speichern. Und wir lesen nicht Ihre E-Mails oder Nachrichten.“
Zudem versichert Cook Apple-Kunden in seinem Brief nochmals, dass ihre Daten vor den neugierigen Blicken der Geheimdienste geschützt seien, die sich unter anderen Kommunikationsdaten von Google, Microsoft oder Yahoo verschafft haben. „Ich möchte ausdrücklich klarstellen, dass wir niemals mit irgendeiner Behörde gleich welchen Landes zusammengearbeitet haben, um eine Hintertür in unsere Produkte oder Services einzubauen“, so Cook. „Wir haben zudem noch nie Zugang zu unseren Servern gewährt und werden dies auch nie tun.“
Dieselben Richtlinien gälten auch für die Mobilgeräte der Nutzer, schreibt Cook weiter. Daten auf Geräten mit dem gerade veröffentlichten iOS 8 seien durch die persönlichen Kennwörter des Anwenders geschützt, die Apple nicht umgehen könne. „Daher ist es uns technisch nicht möglich, Regierungsanweisungen zur Extrahierung dieser Daten von iOS-8-Geräten, die in ihrem Besitz sind, nachzukommen.“
Offenbar als Reaktion auf Hackerangriffe, durch die in der iCloud gespeicherte Nacktfotos von Prominenten an die Öffentlichkeit kamen, enthält die neue Datenschutzrichtlinie nun auch Hinweise und Empfehlungen zum Schutz personenbezogener Daten. Außerdem hat Apple diese Woche seine Zwei-Faktor-Authentifizierung für iCloud reaktiviert und seine Kunden mit Nachdruck aufgefordert, starke Passwörter zu verwenden.
Die meisten Änderungen der am 17. September aktualisierten Datenschutzrichtlinie beziehen sich auf Regelungen zu neuen Funktionen von iOS 8. Darüber hinaus wurde sie um Bestiummungen zur Regelung von Spotlight-Vorschlägen, Analytics, Familienfreigabe und AppleID für Benutzer unter 13 Jahren ergänzt. Schließlich hat Apple auch eine Beschreibung von Technologien hinzugefügt, die von standortbasierten Diensten verwendet werden, etwa von GPS, Bluetooth, IP-Adressdiensten sowie Crowdsource-WLAN-Hotspots und Standorten von Mobilfunkmasten. Keine dieser Änderungen ist rückwirkend wirksam.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…