SAP will Software-Anbieter Concur für 8,3 Milliarden Dollar übernehmen

SAP hat die Übernahme des US-Unternehmens Concur angekündigt. Es ist dem Walldorfer Softwarekonzern zufolge mit 23.000 Kunden, 4200 Mitarbeitern und 25 Millionen aktiven Nutzern in 150 Ländern der weltweit führende Anbieter von Reise- und Reisekostenmanagement-Software. Laut einer Pressemitteilung hat der Verwaltungsrat von Concur dem Verkauf zum Gesamtpreis von rund 8,3 Milliarden Dollar bereits zugestimmt.

Der Abschluss der Transaktion ist demnach für das vierte Quartal 2014 oder das erste Quartal 2015 geplant. Allerdings müssen die Concur-Aktionäre sowie Regulierungsbehörden dem Zusammenschluss mit SAP America erst noch zustimmen.

Als Kaufpreis wurden 129 Dollar pro Aktie vereinbart, was einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Schlusskurs des Papiers am 17. September entspricht. SAP finanziert die Übernahme mit einem Kredit über 7 Milliarden Euro, der neben dem Kaufpreis auch die Rückzahlung bestehender Verbindlichkeiten und die akquisitionsbedingten Kosten abdecken soll.

„Die Akquisition von Concur verdeutlicht die strategische Bedeutung von Geschäftsnetzwerken“, sagte Bill McDermott, Vorstandssprecher der SAP. „Wir gehen einen wichtigen Schritt, um in Zukunft das Geschäft innerhalb von Unternehmen und zwischen Unternehmen innovativ zu gestalten. Mit Ariba, Fieldglass und Concur ist SAP klar der führende Anbieter für Geschäftsnetzwerke.“

Steve Singh, Vorstandsvorsitzender von Concur, ergänzte: „Wir haben uns immer darauf konzentriert, Lösungen für echte Kundenprobleme zu entwickeln, und mit SAP haben wir die großartige Gelegenheit, diese Mission weiter auszubauen. Wir suchen kontinuierlich nach innovativen Wegen, wie wir die höchste Kundenzufriedenheit bieten können.“

Nach Abschluss der Transaktion soll SAPs Geschäftsnetzwerk, das 25 unterschiedliche Branchen anspricht, ein Transaktionsvolumen von 600 Milliarden Dollar jährlich erreichen. Den Markt für Geschäftsreisen schätzt SAP auf allein 1,2 Milliarden Dollar pro Jahr.

Concur hat sein Geschäft zuletzt durch die Zusammenarbeit mit Start-ups wie Airbnb und Uber ausgebaut. Es hat beispielsweise Airbnb-Standorte in seinen Triplink-Dienst integriert, der Daten von Flügen und Hotels erfasst, die außerhalb des unternehmenseigenen Systems gebucht wurden. Mehr als 70 Prozent der Fortune-100-Unternehmen setzen das System ein.

Derzeit ist geplant, dass Concur innerhalb der SAP als eigenständiges Unternehmen weitergeführt wird. Das Concur-Management soll direkt an das Büro des CEO berichten. Concur wiederum bestätigte seinen Kunden, dass man an bestehenden Produkten und Services sowie der geplanten Roadmap festhalte.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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