Twitter-Bilderdienst Twitpic macht unter neuem Besitzer weiter

Der Twitter-Bildersharing-Dienst Twitpic wird nun wohl doch weiterbestehen. Wie er via Twitter mitteilte, ist er von einem nicht genannten Käufer übernommen worden. Daher muss er seinen Betrieb nicht wie ursprünglich angekündigt am 25. September einstellen.

Wörtlich heißt es in dem Tweet: „Wir freuen uns, bekannt geben zu können, dass wir gekauft wurden und Twitpic weiterleben wird! Wir werden weitere Einzelheiten nennen, wenn wir sie preisgeben dürfen.“

Der Eintrag ist der erste in Twitpics Twitter-Konto seit dem 4. September. Damals kündigte der Dienst an, seinen Betrieb gegen Ende des Monats einstellen zu müssen. Firmengründer Noah Everett sprach in diesem Zusammenhang von einem „unerwarteten und harten“ Schritt. Hintergrund war ein Namensstreit mit Twitter. Der Mikrobloggingdienst hatte angeblich gedroht, Twitpic den Zugriff auf seine Benutzerschnittstellen (APIs) abzuschneiden, wenn es nicht den Anspruch auf eine Registrierung seines Namens als Warenzeichen aufgebe. Ohne API-Zugriff wäre es nicht mehr möglich gewesen, Bilder von Twitpic via Twitter zu posten.

Das sechs Jahre alte Unternehmen hatte schon 2009 beim US-Patentamt ein Warenzeichen für seinen Namen beantragt. Trotz aller Hindernisse habe man aufgrund älterer Rechte diesen Vorgang kürzlich abgeschlossen, teilte Everett in einem Blogeintrag mit, während des Widerspruchszeitraums habe Twitter aber „implizit“ mit der Abschaltung gedroht, wenn Twitpic nicht verzichte.

Ein Twitter-Sprecher kommentierte den Vorgang gegenüber News.com: „Wir sind traurig, dass Twitpic schließt. Wir ermutigen Entwickler, auf dem Dienst Twitter Produkte aufzubauen, wie es Twitpic jahrelang getan hat, und wir haben klar gemacht, dass sie das unter dem Namen Twitpic tun können. Natürlich müssen wir auch unsere Marke schützen, und das schließt damit verbundene Warenzeichen ein.“

Jahrelang war Twitpic die Standard-Option gewesen, um über Twitter Bilder zu „teilen“. Als beispielsweise 2009 eine United-Airways-Maschine in den Fluss Hudson in New York stürzte, schossen Passanten Fotos, publizierten sie auf Twitpic und verlinkten bei Twitter. So verbreitete sich die Nachricht in bis dahin nicht gekannter Geschwindigkeit. Twitter selbst führte erst 2011 einen Foto-Sharing-Dienst ein, der mit Diensten wie Twitpic und dessen inzwischen aufgekommenen Nachahmern rivalisiert.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Agentforce Testing Center: Management autonomer KI-Agenten

Mit dem Tool können Unternehmen KI-Agenten mithilfe synthetisch generierter Daten testen, um präzise Antworten und…

6 Stunden ago

NiPoGi AM06 PRO Mini PC: Perfekte Kombination aus Leistung, Flexibilität und Portabilität

Kostengünstiger Mini-PC mit AMD Ryzen 7 5825U-Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 512 GB SSD.

14 Stunden ago

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

3 Tagen ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

3 Tagen ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

3 Tagen ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

4 Tagen ago