Der Storage-Spezialist EMC hat einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) zufolge über einen Zeitraum von fast einem Jahr immer wieder mit Hewlett-Packard über einen Zusammenschluss verhandelt. Den Quellen der Zeitung zufolge wurden die Gespräche erst kürzlich beendet. Ob sie wieder aufgenommen werden sollen, ist nicht bekannt.
Der Zusammenschluss wäre einem Informanten des WSJ zufolge durch einen Aktienaustausch erfolgt, wobei beide Firmen als gleichberechtigte Partner behandelt worden wären. Vor wenigen Wochen seien die Gespräche beendet worden, weil beide Firmen befürchteten, ihre Aktionäre könnten eine Fusion ablehnen. Zudem habe man sich nicht auf die finanziellen Details einigen können.
Sollte eine Vereinbarung zwischen EMC und HP doch noch zustande kommen, hätte das Gemeinschaftsunternehmen einen Marktwert von fast 130 Milliarden Dollar. EMC-CEO Joe Tucci würde den Vorsitz des Board of Directors übernehmen, während HP-CEO Meg Whitman den Posten des Chief Executive Officer behalten würde.
Darüber hinaus soll sich EMC auch mit Vertretern von Dell getroffen haben. Die vom WSJ zitierten Personen mit Kenntnis der Gespräche machten allerdings keine Angaben zu dem Stand der Verhandlungen zwischen den beiden Firmen. Angesichts der Größe von Dell sei eine vollständige Übernahme von EMC jedoch nicht diskutiert worden. Stattdessen habe Dell wahrscheinlich versucht, Teile von EMC zu kaufen, darunter möglicherweise das Storage-Kerngeschäft.
EMC sei aufgrund des Drucks des Hedgefonds Elliott Management, der zwei Prozent der EMC-Aktien hält, sowie des anstehenden Rückzugs seines langjährigen CEOs Joseph Tucci auf der Suche nach strategischen Optionen, heißt es weiter in dem Bericht. Analysten sähen auch Cisco Systems und Oracle als mögliche Partner für einen Verkauf an. Es sei aber möglich, dass keine der von EMC verfolgten Alternativen umgesetzt werde.
EMC gilt als Pionier im Bereich großer und komplexer Storage-Systeme, die mit großen Datenmengen umgehen können. Durch den angekündigten Rückzug seines CEO steht das Unternehmen an einem Wendepunkt. Tucci will Anfang kommenden Jahres nach rund 14 Jahren die Geschäftsleitung abgeben – ein Nachfolger wurde bisher nicht benannt.
[mit Material von Steve Ranger, ZDNet.com]
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