Intel investiert 6 Milliarden Dollar in israelische Chipfabrik

Intel hat mit der israelischen Regierung eine Vereinbarung ausgehandelt, laut der es seine Chipfertigung in Kirjat Gat für 6 Milliarden Dollar ausbauen wird. Das gab das Finanz- und Wirtschaftsministerium des Landes am Montag bekannt.

Im Gegenzug für die Investition gewährt Israel dem Chiphersteller in den nächsten fünf Jahren Fördermittel in Höhe von 300 bis 600 Millionen Dollar. Außerdem muss Intel innerhalb der nächsten zehn Jahre nur einen verringerten Unternehmenssteuersatz von 5 Prozent zahlen.

In der Fab 28 in Kirjat Gat im Süden des Landes produziert das US-Unternehmen eine Vielzahl unterschiedlicher Prozessoren. Es beschäftigt dort aktuell 2500 Mitarbeiter. Durch den Ausbau sollen bis 2023 schätzungsweise 1000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Israels Finanzminister Yair Lapid beschrieb Intels Förderplan als „bisher größte Investition eines ausländischen Unternehmens in Israel“, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. „Es ist ein weiterer Beweis für Israels Führungsposition in Sachen Technologie und Innovation.“

Intel hatte den Investitionsplan im Mai eingereicht. Es wird angenommen, dass er darauf abzielt, das Werk auf die 10-Nanometer-Fertigung umzustellen. Ein Firmensprecher wollte sich dazu gegenüber Reuters jedoch nicht äußern. Im Januar hatte Intel erklärt, es werde noch dieses Jahr über den Standort der neuen 10-Nanometer-Fabrik entscheiden. Israel zählt neben Irland zu den aussichtsreichsten Kandidaten.

Im vergangenen Jahr exportierte Intel hauptsächlich in Kirjat Gat produzierte Chips im Gesamtwert von 3,8 Milliarden Dollar aus Israel. Im Vorjahr lagen die Export-Erlöse noch bei 4,6 Milliarden Dollar.

In den 40 Jahren, in denen es in Israel vertreten ist, hat Intel dort insgesamt 10,8 Milliarden Dollar in Produktionsstätten und Forschungseinrichtungen investiert. Dafür erhielt es staatliche Förderungen von 1,5 Milliarden Dollar. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen in dem Land knapp 10.000 Mitarbeiter.

[mit Material von Don Reisinger, News.com, und David Shamah, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago