China blockiert Suchmaschine DuckDuckGo

Die auf den Schutz der Privatsphäre bedachte Suchmaschine DuckDuckGo lässt sich seit Kurzem in China nicht mehr aufrufen. Das hat CEO Gabriel Weinberg via Twitter bestätigt: „Soweit wir wissen, werden wir blockiert.“

Gegenüber TechInAsia erklärte Weinberg, er sei nicht sicher, wann die Blockade begonnen habe oder warum. Im Sommer sei DuckDuckGo in China noch verfügbar gewesen. Laut GreatFire.org, das eine Übersicht über in China gesperrte Sites und Dienste liefert, wird DuckDuckGo in China offenbar seit dem 3. September blockiert.

Damit teilt die alternative Suchmachine ihr Schicksal mit der Google-Suche. Anfang Juni hatte die chinesische Regierung Berichten zufolge erneut den Zugriff auf mehrere Google-Dienste vollständig gesperrt, inklusive der Suchseite. Die Zensurmaßnahme stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem 25. Jahrestag des Massakers am Platz des himmlischen Friedens in Peking. Am 4. Juni 1989 wurden friedlich für mehr Demokratie demonstrierende Menschen gewaltsam von diesem Platz vertrieben. Nach Schätzung des Roten Kreuzes gab es 2700 Tote.

DuckDuckGo sammelt keine persönlichen Daten und gibt keine weiter. Zudem vermeidet es Cookies, speichert nicht die IP-Adressen seiner Besucher und bietet standardmäßig eine verschlüsselte Verbindung. Es erlaubt damit eine anonyme Suche ohne Tracking-Möglichkeit durch Werbefirmen, Geheimdienste oder andere Regierungsbehörden. Außer seiner Haupt-Website bietet DuckDuckGo auch Mobilanwendungen für Android und iOS an.

Im Zuge der von Edward Snowden enthüllten Überwachung durch Geheimdienste wie NSA oder GCHQ hat die Suchmaschine ein rasantes Wachstum erlebt. Im vergangenen Jahr zählte sie mehr als eine Milliarde Suchanfragen. Besonders profitieren dürfte DuckDuckGo von Apples Ankündigung, seine Suchseite zu einer der Standardsuchoptionen von Safari unter iOS 8 und OS X 10.10 Yosemite zu machen.

In China haben es ausländische Suchmaschinen schwierig, da die Regierung von ihnen den Betrieb lokaler Server und die Zensur bestimmter Informationen verlangt. Anbieter müssen sich also entscheiden, ob sie die Zensurvorgaben durch die Blockade unerwünschter Ergebnisse erfüllen oder Konflikte mit Peking riskieren wollen. Im Gegensatz zu DuckDuckGo und Google zensieren Microsofts Bing und Yahoo ihre chinesischsprachigen Suchresultate. Die dominierenden Suchmaschinen sind dort aber Baidu und Qihoo.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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