Apple hat auf seiner Support-Website einen Workaround für Besitzer des iPhone 6 und iPhone 6 Plus veröffentlicht, die das schnell zurückgezogene iOS-Update 8.0.1 installiert haben. Zugleich kündigte das Unternehmen die fehlerbereinigte Aktualisierung iOS 8.0.2 an, die es schnellstmöglich in den kommenden Tagen bereitstellen will.
Das nur rund eine Stunde verfügbare Update auf iOS 8.0.1 sorgte auf einigen Geräten dafür, dass sie sich nach der Installation nicht mehr mit dem Mobilfunknetz verbinden konnten. Außerdem legte es den Fingerabdruckscanner Touch ID lahm.
Betroffenen Nutzern empfiehlt Apple nun, ihr iPhone 6 oder 6 Plus auf iOS 8 zurückzusetzen. Dazu benötigen sie zunächst die aktuelle Version von iTunes. In einem ersten Schritt sollten sie ihr Smartphone mit iTunes verbinden und damit ein Backup ihrer persönlichen Daten auf einem Mac oder PC durchführen. In diesem Zusammenhang weist Apple darauf hin, dass sich iCloud-Backups nicht auf früheren Versionen wiederherstellen lassen, was iOS 8 einschließt.
Für das Downgrade von iOS 8.0.1 auf 8.0 benötigen iPhone-6-Besitzer zudem die IPSW-Datei des letzten stabilen Build des Betriebssystems. Diese können für das iPhone 6 und iPhone 6 Plus über Apples Support-Seite heruntergeladen werden. Die Dateien sind 1,9 beziehungsweise 2,2 GByte groß. Apples Server scheinen allerdings etwas überlastet zu sein, was sich in relativ niedrigen Download-Raten äußert.
Die Verwaltbarkeit von Mobilgeräten mit Android, Blackberry, iOS und Windows Phone wird für IT-Manager immer wichtiger. Carsten Mickeleit, Gründer und CEO von EMM-Spezialist Cortado skizziert die neuen Funktionen von iOS 8 und zeigt, wo die Unterschiede zum Mitbewerb liegen.
Alternativ lassen sich die IPSW-Dateien auch von der Drittanbieter-Webseite IPSDownloader.com herunterladen. Unsere US-Kollegen von CNET.com haben diese Versionen verwendet, um ihr iPhone 6 wiederherzustellen und bestätigen, dass es funktioniert. Zum Herunterladen der IPSW-Dateien von iOS 8.0 wählen Apple-Nutzer auf IPSDownloader.com im Drop-down-Menü „Device“ den Punkt „iPhone“ und unter „Model“ entsprechend die Standard- oder Plus-Variante aus. Nachdem unter „Firmware“ der Eintrag „8.0 (12A365)“ selektiert wurde, ist nur noch ein Klick auf „Download“ und ein weiterer auf „Download Firmware 8.0 (12A365) for iPhone 6 [Plus]“ nötig.
Nachdem die IPSW-Datei vollständig heruntergeladen wurde, müssen iPhone-6-Besitzer diese mittels iTunes auf ihr Gerät aufspielen. Unter Windows halten sie dazu die Shift-Taste gedrückt und klicken in iTunes auf die Option „Wiederherstellen“. Als nächstes wählen sie die passende IPSW-Datei für das iPhone 6 oder 6 Plus aus und folgen den Anweisungen. Auf einem Mac-Rechner mit OS X wird statt der Shift- die Alt-Taste gedrückt gehalten und anschließend wie unter Windows vorgegangen.
Mit einem abschließenden Klick auf „Update“ wird iOS 8 auf dem iPhone 6 installiert. Möglicherweise muss zuvor „Mein iPhone suchen“ in den iCloud-Einstellungen deaktiviert werden. Sobald die Installation von iOS 8 abgeschlossen ist, können Anwender die zuvor angelegte Sicherungskopie unter „Backup wiederherstellen“ auswählen und wieder einspielen.
Eigentlich wollte Apple mit iOS 8.0.1 mehrere Fehler korrigieren, die nach der Veröffentlichung von iOS 8 in der vergangenen Woche aufgetreten waren. Unter anderem sollte es ein Problem mit Healthkit beheben, was es Apple erlaubt hätte, auf der Plattform basierende Apps im App Store bereitzustellen. Den Versionshinweisen zufolge wollte Apple auch die Unterstützung von Drittanbietertastaturen verbessern. Unter iOS 8 soll es zudem vorkommen, dass Safari das Hochladen von Fotos und Videos verhindert. Weitere Bugs stecken in der Familienfreigabe und dem Einhandmodus auf iPhone 6 und iPhone 6 Plus. Einigen Apps soll es zudem nicht möglich sein, auf Bilder in der Fotomediathek zuzugreifen.
Durch das Zurücksetzen auf iOS 8 müssen iPhone-6-Besitzer zunächst weiterhin mit diesen Fehlern leben. Laut Apple wird etwa die Health-App nicht funktionieren. Dieses und andere Probleme sollen dann erst mit iOS 8.0.2 verschwinden.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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