Die Gründer des Foto-Sharing-Dienstes Panoramio wollen sich gegen die kürzlich von Google angekündigte Schließung zur Wehr setzen. Sie haben auf Change.org eine Online-Petition veröffentlicht, mit der sie den Internetkonzern dazu bewegen wollen, den Schritt noch einmal zu überdenken.
„Neun Jahre lang haben Nutzer in unzähligen Stunden mit Sorgfalt 80 Millionen Fotos aufgenommen, ausgewählt, veröffentlicht und manuell mit Geodaten versehen“, schreiben die Panoramio-Gründer Joaquín Cuenca Abela, Eduardo Manchón Aguilar und Jose Florido Conde in der Einleitung der Petition. „Sie haben Google das Recht eingeräumt, ihre Foto in Earth und Maps anzuzeigen. Es ist daher nur fair, Google zu bitten, die Panoramio-Community im Gegenzug am Leben zu erhalten.“
Google hatte vergangene Woche mitgeteilt, den 2007 übernommenen Foto-Sharing-Dienst in absehbarer Zeit einzustellen. Dem zuständigen Produktmanager Evan Rapoport zufolge bietet Panoramio keine ausreichend große Auswahl an mit Geodaten versehenen Bildern, um den Ansprüchen an Google Maps gerecht zu werden. Daher soll der Dienst in das Ende Juli 2013 gestartete Views migriert werden, sodass Nutzer eine einzige Anlaufstelle für ihre Photo-Sphere- und traditionellen Panoramabilder haben.
Ihre Online-Petition gegen diese Pläne veröffentlichten die Panoramio-Gründer am Dienstag. Mittwochmorgen hatte sie bereits 1300 der anvisierten 10.000 Unterzeichner gefunden. Am heutigen Donnerstag gegen 16 Uhr waren es bereits über 2700.
Allerdings hatte Google letzte Woche unmissverständlich klar gemacht, dass Panoramio geschlossen wird, sobald „Views eine Funktionsreife erlangt hat, die die Ansprüche der Community erfüllt.“ Diese Entscheidung zeigt, das Unternehmen diese Art Communities letztlich als ihr Eigentum betrachten und nicht als Mitglieder, die ihnen Inhalte liefern.
„Wir müssen in der Lage sein, mehr als nur Fotos von Landschaften und Seeansichten zu zeigen“, sagte Rapoport letzte Woche auf der Photokina in Köln. „Panoramio hat einen großartigen Job gemacht, aber wir müssen das ausweiten.“ Der 2005 gestartete Foto-Sharing-Dienst erlaubt es Anwendern, mit Geodaten versehene Bilder hochzuladen, sodass deren Aufnahmeort auf einer Karte angezeigt werden kann. Der Service hat zwar nie die Größe ähnlicher Dienste wie Yahoos Flickr erreicht, aber mit den Jahren bei Google an Bedeutung gewonnen, weil er das Einbinden von Bildern in Google Maps erlaubt.
Allerdings hat Google inzwischen andere Quellen für diese Fotos. Zunächst führte es die Photo-Sphere-App für Android und kürzlich für iOS ein, mit der sich 360-Grad-Aufnahmen erstellen und in Google Maps bereitstellen lassen. Vorletzte Woche öffnete es zudem Views für alle Arten von Bildern, nicht nur Photo-Spheres. Von Google genehmigte Fotos erscheinen für den ausgewählten Ort dann am unteren Rand der Karte auf Google Maps. Auch wenn Google Panoramio in den letzten Jahren mehrmals aktualisiert hat, entspricht Views doch eher Googles aktuellem Look.
Jetzt hofft der Internetkonzern, dass die Panoramio-Community sich mit dem Wechsel zu Views anfreunden kann. Doch schon nach der Ankündigung machten viele Mitglieder in Foren ihrem Ärger über die Entscheidung Luft. „Ich bin sicher, Ihr träumt heimlich von einem neuen Instagram, aber stattdessen wird Views unsere Fotos weiter mit schäbigen Bildern verwässern“, schreibt beispielsweise Hans Sterkendries in ener Google-Gruppe. Neben weiteren Beschwerden findet sich auch eine Diskussion über einen möglichen Wechsel zu Konkurrenten wie Flickr oder 500px.
Brian McClendon, für Google Maps zuständiger Vice President, versuchte derweil, zu schlichten. Er erklärte den Panoramio-Anhängern nochmals, dass ihre Fotos zu Views umgezogen werden könnten – allerdings ohne die zugehörigen Kommentare -, und dass Google ihnen zusätzlichen Onlinespeicher zur Verfügung stelle. Bei den Panoramio-Gründern kommen diese Versprechungen allerdings nicht gut an. In einem begleitenden Schreiben zu ihrer Petition ärgern sie sich auch über Googles Pläne für Views, seine Versprechen und Probleme wie mit Geodaten versehene Fotos von Whiskey-Flaschen, die für Google-Maps-Anwender keinen Nutzen haben.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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